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OÖ ist weiblich: Doris Pamer wird erste Taktgeberin im Landesmusikschulwerk

Gertrude Paltinger, BSc, 12.11.2024 19:00

WALLERN/OÖ. Sie leitet ab Juni 2025 das Oberösterreichische Landesmusikschulwerk mit seinen 68 Hauptstellen, 89 Zweigstellen, etwa 36.400 Schülern und rund 1.400 Lehrpersonen. Die 35-jährige Doris Pamer aus Wallern ist seit ihrer Kindheit eine begeisterte Musikerin.

  1 / 2   Doris Pamer ist designierte Leiterin des OÖ. Landesmusikschulwerkes. In ihrer Freizeit leitet sie als Kapellmeisterin den Musikverein Meggenhofen und ist aktive Musikerin im Musikverein Wallern. (Foto: Fotostudio Fritz)

Die Musik liebt Doris Pamer, seit sie ein Kind war. Die Wallernerin hat das Blockflötenspiel und das Klarinettenspiel erlernt, ist dem Jugendorchester und vor über 20 Jahren der Marktmusikkapelle Wallern, der „Mamukawa“, beigetreten. Später ist dann noch das Saxofon dazugekommen.

Nach der Matura an der HBLW Wels hat sie die Liebe zur Musik zum Studium an die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien geführt. Instrumentalpädagogik für Klarinette und Saxofon sowie Lehramt Musikerziehung und Italienisch hat sie studiert.

Nachdem sie mehrere Jahre als Lehrerin am Landesmusikschulwerk und in Schulen tätig war, hat sie 2020 die Leitung der Landesmusikschule Neuhofen an der Krems übernommen. 2022 hat sie dann das Studium der Musikwissenschaft in Wien mit dem Doktorat abgeschlossen. Das Thema ihrer Arbeit lautete „Die Entwicklung und das gegenwärtige System des Landesmusikschulwerkes in Oberösterreich“ (übrigens: ein Werk, das auch als Buch erscheinen wird).

68 Musikschulen mit 36.400 Schülern

Genau dieses Landesmusikschulwerk Oberösterreich wird Doris Pamer ab 1. Juni 2025 sogar leiten. Im Oktober wurde sie als Nachfolgerin von Karl Geroldinger bestellt, der in Pension geht. Das OÖ. Landesmusikschulwerk hat 68 Musikschulen in ganz Oberösterreich. Rund 36.400 Schüler werden von 1.400 Lehrpersonen unterrichtet.

Auf ihre neue Aufgabe freut sich Pamer ganz besonders. „Das Landesmusikschulwerk ist eine kultur- und bildungspolitische Innovation“, beschreibt sie die Organisation. „Mit den Landesmusikschulen gibt es wirklich einen flächendeckenden Unterricht in ganz Oberösterreich und das Land fördert das so großartig“, ist die Direktorin begeistert und vergleicht Oberösterreich mit anderen Bundesländern, die dieses Angebot oft nicht in diesem Ausmaß haben. Wenn sie die Leitung übernimmt, wird sie sich dafür einsetzen, dass Kinder und Jugendliche in unserem Bundesland weiterhin die bestmögliche musische Ausbildung bekommen. Auch wenn sie selbst aus der Blasmusik kommt, wird sie sich für die Weiterentwicklung aller Fachgruppen im Landesmusikschulwerk gleichermaßen einsetzen, wie sie im Tips-Gespräch betont.

Wertvoll für die Persönlichkeitsbildung

Denn die musische Ausbildung ist für Kinder und Jugendliche eine ganz besonders wertvolle. Musik zu machen ist nicht nur eine Freizeitbeschäftigung, es fördert die Konzentration, das Durchhaltevermögen und die kognitiven und motorischen Fähigkeiten. Auch der soziale Aspekt hat beim gemeinsamen Musik machen einen hohen Stellenwert, weiß die Pädagogin. Dass das Erlernen eines Instrumentes besonders förderlich für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist, das hätten auch Studien schon deutlich belegt.

Begeisterte Kapellmeisterin

Die Musik spielt auch in der Freizeit von Doris Pamer eine große Rolle. Nach wie vor ist sie aktive Blasmusikerin im Musikverein Wallern. Außerdem leitet sie den Musikverein Meggenhofen als Kapellmeisterin, zuvor leitete sie den Musikverein Krenglbach. Auch im Blasmusikverband hat Doris Pamer eine Führungsfunktion übernommen. Mittlerweile ist sie seit einem Jahr Landesjugendreferentin-Stellvertreterin.

„Die Blasmusik ist eine so gewinnbringende Gemeinschaft. Der Zusammenhalt hier ist enorm“, schwärmt Pamer und ist dankbar für die jahrelangen Freundschaften, die sie in der Blasmusik hat. Jede Woche in die Musikprobe gehen zu können, das würde einfach „sehr erden“, wie sie das nennt.

Als Direktorin und Kapellmeisterin hat sie aber nicht besonders viele Damen in der Kollegenschaft (siehe Infokasten). Frauen möchte sie Mut machen, sich zu trauen, Führungspositionen zu übernehmen, egal in welchem Bereich. Denn die Qualifikation haben die Frauen ja.

Oberösterreichisches Landesmusikschulwerk

Oberösterreichischer Blasmusikverband (OÖBV)

gegründet 1977
Die Landesmusikschulen sind Zentren musischer Bildung und auch Kulturzentren. Es gibt 68 Landesmusikschulen mit 89 Zweigstellen und 22 dislozierten Klassen, verteilt auf ganz Oberösterreich.
Von den 68 Schulen haben 18 eine weibliche Leitung. 36.428 Schüler (etwa zwei Drittel Schülerinnen) werden von 1.407 Lehrpersonen (inklusive Karenzierte) unterrichtet.
Unterrichtet werden die Schüler aller Altersstufen auf einem Instrument, im Gesang und im Tanz. Zusätzlich gibt es Ensemble- und Orchestermusizieren, Chorgesang, Theorieunterricht,....
(Quelle: Homepage des Landesmusikschulwerkes)
Der OÖBV hat 479 Mitgliedskapellen mit 25.322 aktiven Musikern in ganz Oberösterreich (davon 14.636 männlich und 10.686 weiblich) 12.352 der Mitglieder sind unter 30 Jahre alt (davon sind 5.478 männlich und 6.874 weiblich).
Über 80 Prozent der Obleute und Kapellmeister sind männlich. Hingegen sind über 70 Prozent der Jugendreferenten weiblich.

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