"Begleitetes Wohnen": neues Wohnangebot von Assista in Gallspach
GALLSPACH. In Gallspach hat Assista ein Wohnangebot für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen eröffnet. Das „Begleitete Wohnen“ ist eine Ergänzung zur Einrichtung „Synapse“. Dort werden die Menschen an ein selbstständiges Leben herangeführt.
Ein Schlaganfall, ein Schädel-Hirn-Traumata nach einem schweren Unfall, Blutungen oder ein Tumor verändern das Leben der Betroffenen völlig. Einfache Tätigkeiten werden hier oft zu Hürden, Fähigkeiten müssen wieder neu erlernt werden.
Nach dem Klinik-Aufenthalt und der medizinischen Rehabilitation bietet die „Synapse“ in Gallspach eine Sozialagogische Langzeit-Reha an. In diesem Haus von Assista Soziale Dienste werden mit therapeutisch, pflegerisch und sozialpädagogisch geschulten Mitarbeitern Techniken erarbeitet, mit denen Beeinträchtigungen im Alltag ausgeglichen werden können. Der Aufenthalt dort ist auf maximal zwei Jahre angelegt.
Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass oft ein Zwischenschritt nötig ist, bevor die Betroffenen wieder – wenn auch unter geänderten Rahmenbedingungen – in ihr „altes Leben“ zurückkehren können.
Selbstständig aber begleitet
Genau hier setzt das neue „Begleitete Wohnen“ in Gallspach an. Mitten im Ortszentrum, gleich neben der Synapse, ist ein Neubau entstanden, der sechs Personen auf drei Etagen eine Wohnmöglichkeit bietet. Drei weitere Personen können ambulant betreut werden. Hier können die Bewohner ein weitgehend selbstständiges Leben führen, haben aber das Sicherheitsnetz der Synapse. Die Bewohner können ihr Leben individuell nach ihren Vorstellungen gestalten und bekommen dabei eine Begleitung.
Der Aufenthalt im „Begleiteten Wohnen“ ist zeitlich nicht begrenzt. Die Bewohner leben in Einzelgarconnieren und haben Gemeinschaftsräume wie eine Küche und einen Aufenthaltsraum zur Verfügung. Sie kehren nach ihrem Aufenthalt hier in ihr privates Umfeld oder eine eigene Wohnung zurück, können aber auch hier wohnen bleiben.
„Die Finanzierung des Gebäudes erfolgte zu 50 Prozent vom Land Oberösterreich und zu 50 Prozent aus EU-Mitteln. Die Leitung für die neue Einrichtung wird zur Zeit von der bestehenden Einrichtung der Synapse in Gallspach mit übernommen“, erläutert Assista-Geschäftsführer Hermann Wiesinger. Leiter ist Stefan Mayr.
„Begleitetes Wohnen fördert die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung und stellt eine sinnvolle Ergänzung zum bereits bestehenden Angebot von Assista dar“, ergänzt Assista-Geschäftsführer Markus Lasinger.
Einzigartig in Oberösterreich
Gestartet hat man mit dem Angebot im Dezember. Jetzt hat Sozial-Landesrat Christian Dörfel die Einrichtung besucht.
„Oberösterreich ist bei der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung Vorreiter. Einer unserer Schwerpunkte ist der Ausbau von Wohnplätzen, um ein selbstbestimmtes Leben in Würde führen zu können. Die Synapse und das Begleitete Wohnen in Gallspach sind in diesem Bereich ein einzigartiges Angebot für Menschen mit unterschiedlichen Schicksalen und begleitet sie auf ihrem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben“, sagt der Sozial-Landesrat. Er dankte Assista Soziale Dienste als besonders verlässlichen Partner in diesem Bereich.
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