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Tolleterin hat die Pflegearbeit in thailändischem Heim kennengelernt

Gertrude Paltinger, BSc, 13.02.2025 09:08

TOLLET/THAILAND. Zahlreiche Europäer verbringen ihren Lebensabend in Thailand. Lisa Hangweirer aus Tollet hat sich das angesehen und ein Praktikum in einem Pflegeheim für Demenzkranke in Chang Mai absolviert.

Lisa Hangweirer (r.)aus Tollet  mit ihren Kolleginnen im Pflegeheim in Thailand. (Foto: privat)
Lisa Hangweirer (r.)aus Tollet mit ihren Kolleginnen im Pflegeheim in Thailand. (Foto: privat)

Lisa Hangweirer ist Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, arbeitet in einem Altenheim und absolviert derzeit ein Master-Studium. Nebenbei ist sie in der Ausbildung für Pflegepersonal tätig. Zu ihrem Studium gehört auch ein Praktikum. Ein Aufenthalt in Thailand hat ihren Horizont noch einmal erweitert. Die Tolleterin hat sich angesehen, wie dort gepflegt wird. Sie machte ein Praktikum in einem Pflegeheim in Chang Mai. Die Einrichtung von Schweizer Investoren hat sich auf europäisch-stämmige Menschen mit Neurodegenerativen Erkrankungen spezialisiert.

„Dieses Altersheim bietet eine besondere Möglichkeit für Betroffene und ihre Familien, da es speziell auf die Bedürfnisse von Demenzkranken ausgerichtet ist und zugleich ein außergewöhnliches Umfeld in Thailand bietet“, berichtet die 38-jährige zweifache Mutter.

Sehr personenzentriert

Hangweirer weiß, dass viele Demenzpatienten oft ein sehr herausfordernden Verhalten zeigen, was den Alltag der Betroffenen, Angehörigen und Pflegekräfte erschwert. „Durch solche spezialisierten Einrichtungen können sowohl die Betroffenen als auch ihre Familien entlastet werden. Im Mittelpunkt steht immer der Mensch mit seiner Würde, seinen Bedürfnissen und seiner individuellen Lebensgeschichte“, erklärt sie.

Die Pflege im Heim in Thailand beschreibt Hangweirer als sehr personenzentriert und auf europäischem Standard. Die Pflegekräfte sind gut ausgebildet. Es wird nach dem Konzept von Tom Kitwood gearbeitet, das man auch bei uns kennt. Es stellt die Einzigartigkeit der zu pflegenden, demenzkranken Person in den Mittelpunkt. Außerdem wirke sich das Klima, ohne große Temperaturunterschiede im Laufe der Jahreszeiten, positiv auf Demenzpatienten aus. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit müssen aber woanders Abstriche gemacht werden, zum Beispiel gibt es keine elektrischen Betten.

Zu Hangweirers Aufgaben gehörte die Körperpflege und Beschäftigung für die rund 35 Bewohner und Hilfe bei den Aktivitäten. Sie hat auch viel mit Kinästhetik gearbeitet, was sie dem Pflegepersonal dort vermittelt hat. Die Kinästhetik ist ein Handlungskonzept, mit der die Bewegung von Patienten schonend unterstützt wird, und das ohne Heben und Tragen. Außerdem hat sie ein Ausbildungskonzept für das Heim erarbeitet.

Lebensabend in Thailand

In Thailand verbringen zahlreiche Europäer ihren Lebensabend. Es gibt mehrere Residenzen und Einrichtungen für diese Zielgruppe, wie Hangweirer weiß: „Es herrscht dort eine andere Mentalität. Für Thailänder haben ältere Menschen einen viel höheren Stellenwert als bei uns“.


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