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Hommage an das doppelte Hallstatt jetzt auf DVD

Daniela Toth, 03.06.2018 10:21

HALLSTATT. Dem Salzkammergut-Ort Hallstatt und seiner chinesischen Kopie widmete die Gmundner Filmemacherin Ella Raidel 2014 den Fim „Dou-ble Happiness“, der auf mehr als 60 Internationalen Filmfestivals weltweit gezeigt wurde. Nun ist der Film auf DVD erschienen und – inklusive 44-seitigem Booklet – um 28 Euro erhältlich. 

Auch das Hallstatt-Modell des Bühnenbildner Siegwulf Turek ist im Film zu sehen. Foto: Double Happiness

„Double Happiness“ erzählt von der im Geheimen geplanten Orts-Kopie und ihrer Entdeckung sowie von den Hintergründen dieser Märchenwelt, die eigentlich ein Immobilienprojekt für reiche Chinesen darstellt. Als große Herausforderung erlebte Raidel vor allem die lange Recherchephase: „Ich wusste nie, ob ich jemals überhaupt diese Kopie filmen darf, da die Firma, die sie errichtet hat, keinen Kontakt zu österreichischen Medien wollte.“ DieFilmemacherin entschied sich daher, zu improvisieren: „Ich habe mir mehrere Hallstatts geschaffen, als Gemälde oder Modell, anhand derer erzählt wird. Daher gibt es in dem Film auch fiktive Elemente - aber sie basieren alle auf Beobachtungen, die ich gemacht habe. Ich habe die Realität sozusagen, passend zum Thema Kopie, nachgestellt“, so Raidel, die in Taipeh lebt aber oft und gerne nach Österreich kommt.

Chinas Hallstatt als Hochzeitslocation und Filmkulisse

Den Filmtitel „Double Happiness“ (übersetzt: doppeltes Glück) entlehnte Ella Raidel dem chinesischen Sprachgebrauch: „Der Begriff steht in China für die Vermählung, dafür, dass ein Glück selten allein kommt - und dass es doppelt wirkt, wenn man es teilt. So wirkt auch die Kopie von Hallstatt als doppeltes Glück für beide Seiten, da beide daraus profitiert haben“, erklärt die österreichische Filmemacherin.

Die Hochzeits- Anspielung im Filmtitel kommt nicht von ungefähr: Das chinesische Hallstatt, eigentlich als Immobilienprojekt geplant, hat sich in den vergangenen Jahren zu einer gefragten Fotokulisse entwickelt, wie Raidel berichtet: „In China sind Hochzeitsfotos ein großes Geschäft. Man lässt sich vor unterschiedlichen Kulissen fotografieren und kann dadurch vorgeben, die Welt bereist zu haben. Die Fotos aus dem chinesischen Hallstatt sehen so aus, als wäre man tatsächlich in Hallstatt gewesen.“ Und auch als Filmkulisse ist der Hallstatt-Klon in Verwendung: „Als ich dort war, wurde eben eine koreanische Seifenoper gedreht.“


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