Marion Schweighofer sammelt Erinnerungen von damals
HELFENBERG. Durch einen ungewöhnlichen Vorfall erwachte in Marion Schweighofer der Wunsch, alte Bilder und Dokumente zu bewahren. Nun, in ihrer Pension, geht sie dem Hobby in vielfacher Weise nach.
„Als ich vor zehn Jahren als Volksschuldirektorin in Pension ging, hatte ich ein Schlüsselerlebnis: Ein Helfenberger wollte mir seine alten Fotos zeigen, denn seine Kinder hätten nach seinem Tod einmal kein Interesse daran und würden alles wegschmeißen. Mir tat das Herz weh! So habe ich mir PC und Scanner gekauft und angefangen, alte Fotos zu sammeln“, schwelgt Marion Schweighofer in Erinnerungen.
Professionell ausgebildet
Mittlerweile ist diese Sammlung auf gut 3.000 Bilder angewachsen und das Archivaren-Herz schlägt fest in ihrer Brust: Nicht nur die Gemeinde- und Pfarrchronik führt sie, schon in ihrer Schullaufbahn sorgte sie für eine penible Weiterführung der seit 1875 lückenlos geführten Schulchronik. Und nun ist ihr jüngstes Baby geschlüpft: „Ich bin nun auch Topothekarin von Helfenberg. Seit 1. September ist sie online“, freut sich Schweighofer. Dass sie auch wirklich professionell kann, was sie tut, bezeugt nicht nur die langjährige Mitgliedschaft beim Internationalen Center für Archivforschung; Seit fünf Jahren ist sie auch zertifizierte Heimatforscherin und bald schon erhält sie auch das Zertifikat „Heimatforscherin Plus“.
Das Buch der Toten
Im Zuge dieser Ausbildungen hat sie ein Totenbuch über die Veränderung der Totenbilder in den letzten 150 Jahren erstellt. 12 Mappen zeugen lückenlos von allen in Helfenberg verstorbenen Menschen, denn Schweighofer ist überzeugt: „Verstorben ist nicht der, der tot ist, sondern der vergessen worden ist!“
Ach ja: Und weil sie sich auch in der Geschichte der Schule gut auskennt, ist sie auch Archivarin im Schulmuseum Bad Leonfelden.
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