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Wirt Pammer wehrt sich gegen geplante 110kV Freileitung

Regina Wiesinger, 29.08.2018 11:13

HIRSCHBACH. In Hirschbach gehendie Wogen hoch und das noch bevor die endgültige Entscheidung vom Land OÖ gefällt wurde, wie die Ausführung der 110 kV Leitung ausfallen wird. Hubert Pammer macht mit einem riesen Banner, auf dem „Wirtshaus-Schließung wegen Landschafts-Verschandelung durch Mega 110 kV Freileitung“ steht, vor seinem Wirtshaus seinem Frust Luft. 

Hubert Pammer will sein Wirtshaus schließen, wenn die 110 kV Freileitung kommt.
  1 / 2   Hubert Pammer will sein Wirtshaus schließen, wenn die 110 kV Freileitung kommt.

„Wenn die 110 kV Freileitung kommt, dann schließe ich mein Wirtshaus, das seit 1714 besteht und seit Generationen in Familienbesitz ist“, sagt Pammer. Die naturverbundene Familie legt großen Wert darauf, dass die meisten ihrer Produkte aus der näheren Umgebung kommen. Sein Wirtshaus ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Radfahrer und alle, die sich in der unberührten Natur des Mühlviertels wohlfühlen.

„Existenzen werden bedroht“

„Wenn die 110 kV Freileitung kommt, dann ist die wunderschöne Landschaft verschandelt und ich werde dann mein Wirtshaus schließen! Wir müssen an die Zukunft denken, es hängen viele Existenzen an der Entscheidung, ob eine Freileitung oder ein Erdkabel kommt. Der sanfte Tourismus im Mühlviertel lebt von der schönen Landschaft. Wenn diese zerstört wird, wird es bei vielen kleinen Wirtshäusern enorme Gewinneinbußen geben und es werden einige zusperren müssen“, sagt Hubert Pammer.

Darum appelliert Pammer an das Land OÖ, dies bei seiner Entscheidung zu berücksichtigen. „Es stellt sich die Frage, ob es gerechtfertigt ist, im Mühlviertel eine Freileitung zu bauen, nur um momentan ein bisschen Geld zu sparen. Wir müssen an die Zukunft denken!“

Flieger sind besorgt

Walter Mittermühler, Obmann des Fliegerclubs Freistadt als Betreiber des Flugplatzes, sieht große Gefahren für den Flugverkehr, wenn die Freileitung gebaut wird: „Die derzeit geplante Trassenführung der Freileitung würde in jedem Fall eine enorme Beeinträchtigung für den Flugplatz darstellen. Die Masten der 110 kV Leitung würden in jedem Fall in die Anflugkorridore reichen. Grundsätzlich stellen Seilverspannungen für die allgemeine Luftfahrt ein hohes Gefahrenpotential dar. Die Seile und Kabel sind aus der Luft (auch wenn diese markiert sind) nur sehr schwer erkennbar. Die Gefahr steigt besonders bei bestimmten Wetterlagen (Wind, Blendung, Laub im Herbst). Der Flugplatz Freistadt kann nur „auf Sicht“ beflogen werden. Die geplante Trassenführung würde für den Betrieb des Flugplatzes eine enorme Belastung und Einschränkung darstellen. Viele Unfälle – auch Unfälle mit Todesopfern – wären vermeidbar, wenn Hindernisse wie Leitungen überhaupt nicht vorhanden sind. Die geplante Trassenführung stellt daher eine bewusste, erhebliche Gefährdung der Luftfahrt dar. Wir sind nicht gegen den Ausbau der Leitung oder Trassenführung. Wir plädieren für eine Verlegung in die Erde.Dies wäre nicht nur umweltschonend, sondern dient erheblich der Sicherheit und der Vermeidung von Unfällen und damit Todesopfern, die sonst bewusst in Kauf genommen würden.“


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