Personallücke bei Polizei − SPÖ fordert mehr Unterstützung für Dienstposten
BEZIRK HORN. Unmut bei der SPÖ − zu viele Versprechen für zusätzliche Polizeikräfte seien vom Innenministerium gemacht worden. Das Ergebnis sehe anders aus. In Niederösterreich würden 352 Vollzeit-Polizeikräfte fehlen, im Bezirk Horn seien fast sechs Vollzeitposten (5,3) nicht besetzt. Die SPÖ fordert einen Karenzpool mit eigenen Dienstposten zur Unterstützung der Polizeikräfte vor Ort.
Den Polizeidienststellen im Bezirk sind 75 Planstellen zugeordnet. Tatsächlich versehen dort 69,7 Vollzeitkräfte ihren Dienst.
„Ein unbesetzter Dienstposten ist wie ein Polizist aus Papier. Der hilft uns bei der Arbeit vor Ort nicht weiter. Zwar hat jeder einzelne unbesetzte oder nicht verfügbare Dienstposten einen konkreten Hintergrund – Karenz, Dienstzuteilung oder auch Langzeitkrankenstand, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass diese Kräfte für die Arbeit auf den Polizeiinspektionen fehlen“, sagt SPÖ-Sicherheitssprecher Hermann Krenn. Die Last müsse durch Überstunden von den Kollegen getragen werden: „60-Stunden-Wochen sind keine Einzelfälle. Da bleibt kaum Zeit für etwas anderes als die Arbeit.“
Für das Jahr 2017 fielen in den fünf Dienststellen im Bezirk (Brunn/Wild, Eggenburg, Horn, Gars/Kamp und Geras) 18.109,86 Überstunden und 20.245,36 Journaldienststunden an.
Insgesamt fehlen in Niederösterreich 353 Vollzeitkräfte. Die Gründe sind vielfältig. So bleiben Polizisten, die sich zu einer Sondereinheit melden, weiterhin ihrem Dienstposten zugeteilt – der dadurch nicht nachbesetzt werden kann, wie Krenn erklärt. Auch Polizeischüler in Ausbildung und karenzierte Mitarbeiter „besetzen“ Planstellen. Die SPÖ fordert daher eigene Ausbildungsdienstposten und einen Ersatz für Kräfte, die bei einer Sondereinheit im Einsatz sind.
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