LINZ-LAND. Im Rahmen der Breitband-Initiative strebt das Land OÖ bis 2022 eine flächendeckende Versorgung mit ultraschnellem Internet an. Leider gibt es immer noch Regionen, wo auf der Datenautobahn Schneckentempo statt Powerspeed vorherrscht. Kirchberg-Thening könnte die nächste „High-Speed“ Gemeinde werden.
von SILKE KREILMAYR
In Linz-Land hat im vergangenen Jahr vor allem der Provider „A1 Telekom Austria“ vorgeprescht. In Ansfelden, Leonding und Pucking wurde das Glasfasernetz schon 2015 beinahe flächendeckend ausgebaut, Enns ist seit Juli 2016 und Traun seit September in Betrieb. Telekom Austria zapft dabei das bestehende A1-Netz mit Glasfaser an, auf dem letzten Stück bis in die Haushalte bleibt die herkömmliche Kupferleitung, die ja für das Festnetz bereits vorhanden ist, bestehen. „Durch das verkürzte Kupferkabel sind auch hier große Datenübertragungsraten möglich“, so Regional Manager Andreas Larl. Der Vorteil: Den Kunden und Gemeinden bleiben größere Grabungsarbeiten erspart. Möglich sind damit bis zu 50 Megabit/Sekunde. Mit der neuesten Technologie „V-Plus“, die kürzlich auf den Markt gekommen ist, sind es sogar 200 Mbit/Sekunde. Das ist allerdings die Höchstgrenze und vor allem in den Ballungsräumen interessant.
Eine andere Strategie verfolgt die Energie AG. Grabungsarbeiten sind dafür aber unerlässlich: „Ja, Glasfaser liegt in der Straße, nicht auf der Straße“, so der technische Geschäftsführer Manfred Litzlbauer. Die Energie AG gräbt bis vor den Gartenzaun. Der Kunde selbst muss nur noch vom Zaun bis in den Keller durchdringen. Mit dieser FTTH (Fiber to the Home)-Technologie sind mindestens 100 MBit/Sekunde möglich, die Kapazitäten nach oben sind hier unbegrenzt. So viel der Kunde bezahlt, so viel bekommt er.
16 aktive Anschlussgebiete im Bezirk Linz-Land
Im Bezirk Linz-Land gibt auf diesem Sektor derzeit 16 aktive Anschlussgebiete in insgesamt sieben Gemeinden (Niederneukirchen, Oftering, Eggendorf, Allhaming, St. Marien, Hargelsberg, Kronstorf). In diesen Gemeinden können schon jetzt 634 Haushalte sofort einen FTTH-Anschluss bekommen. Welcher Breitband-Internet-Anbieter für die Gemeinden die vernünftigste Lösung hat, das prüft das Breitbandbüro des Landes Oberösterreich. „Wir prüfen die verschiedenen Regionen und geben dann eine Empfehlung ab, mit welchen Telekommunikationsdienstanbietern wir zusammenarbeiten. Wir sind hier die unpolitische, neutrale Instanz“, erklärt Dietmar Dompert vom Breitbandbüro. Eine Bedarfserhebung und eine Förderkarte wurde erstellt.
Informationsabend für Kirchberg-Thening
Für Kirchberg-Thening hat das Breitbandbüro die Energie AG als Partner empfohlen. Als förderbar gelten derzeit die Ortsteile Au, Intenham, Thening, Kirchberg und Wartberg. Wenn sich etwa in der Ortschaft Au 20 Prozent der Bewohner für den Glasfaseranschluss entscheiden, dann wird das Vorhaben gefördert. 50 Prozent zahlt der Bund, 20 Prozent das Land. Bürgermeister Dietmar Kapsamer hat für seine Gemeinde einen Informationsabend organisiert. „Ich als Gemeindevertreter kann und will niemanden verpflichten. Aber ich bin zutiefst überzeugt, dass auch bei uns nicht in diesen fünf Ortschaften Schluss sein wird“, betonte er bei der Veranstaltung. Hoffnung gibt es auch für die derzeit als nicht förderbar geltenden Ortsteile wie etwa Axberg. Denn die Förderkarte beruht zum Teil auf veralteten Annahmen und wird überarbeitet.
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