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Skigebietsanbindung an Vorderstoder ist nach wie vor umstritten

Sophie Kepplinger, BA, 26.08.2020 10:12

VORDERSTODER. Inmitten der sommerlichen Temperaturen wird nicht minder hitzig über Schneekanonen, Sessellifte und Pistenskilauf diskutiert. Die geplante Skigebietsanbindung von Vorderstoder an das Skigebiet Hinterstoder Höss sorgt besonders in der Pyhrn Priel Region für Aufregung.

In der Gemeinde Vorderstoder wird derzeit viel diskutiert. (Foto: TVB Pyhrn Priel)
In der Gemeinde Vorderstoder wird derzeit viel diskutiert. (Foto: TVB Pyhrn Priel)

Insgesamt 50,7 Pistenkilometer, zwei Speicherteiche und 1150 Parkplätze sollen durch das Projekt „Skigebietsanbindung Vorderstoder - Hinterstoder“ den Skitourismus im Stodertal weiter voran treiben: Mit drei neuen Seilbahnen (Schmiedleitenbahn, Steyrsbergreithbahn und Baumschlagerbahn) sowie dem Hilfslift Fröstlalm sollen die bereits bestehenden Pisten der Höss mit den ehemaligen Hackl-Liften in Vorderstoder verbunden werden. Insgesamt 45 Millionen Euro sind für dieses Projekt vorerst einkalkuliert.

Umweltbericht wird geprüft

Seitdem der Gemeinderat von Vorderstoder Mitte Februar das Verfahren zur Änderung des Flächenwidmungsplanes, also das Projekt „Skigebietsanbindung Vorderstoder - Hinterstoder“ eingeleitet hat, werden nun die (Gegen-)Stimmen wieder hörbar lauter. Immerhin wurde erst vor kurzem der Umweltbericht an das Land Oberösterreich zur Prüfung übermittelt: „Der Antrag auf die Flächenwidmungsänderung ist nun gemeinsam mit dem Umweltbericht beim Land Oberösterreich zur Prüfung. In den nächsten fünf bis sieben Monaten erhalten wir die Stellungnahmen der einzelnen Fachabteilungen und können diese der Bevölkerung des Stodertals präsentieren“, erklärt Vorderstoders Bürgermeister Gerhard Lindbichler (ÖVP). Erst in der folgenden Sitzung beschließe der Gemeinderat, ob das Projekt schlussendlich umgesetzt werde oder nicht.

Petition gegen Anbindung

Naturschützer beklagen die enormen negativen Auswirkungen auf die Natur- und Kulturlandschaft und warnen davor, den Klimawandel bei diesem Projekt außen vor zu lassen. Aus diesem Grund läuft auch bereits seit zwei Monaten die Petition „Bergdorf Vorderstoder–Naturjuwel in Gefahr! -> Keine Skigebietsanbindung“ (www.mein.aufstehn.at/p/Bergdorf), welche von der Bürgerinitiative „lebenswertes Vorderstoder“ gestartet wurde. „Mit 45 Millionen an Steuergeldern soll eine Skigebietsverbindung gebaut werden, welche die hohe Lebensqualität in Vorderstoder gefährdet. Es ist kaum zu glauben, dass unsere intakte Natur- und Kulturlandschaft wegen Parkplätzen, Skipisten, Speicherteichen, Gondelbahnen und dergleichen zerstört wird – für einige wenige Wintermonate“, betont Gemeinderätin Christine Zauner (Bürgerliste Bergauf). Die über 6.600 Unterschriften starke Petition läuft voraussichtlich noch bis zum Frühjahr 2021 und soll der Gemeinde und Landeshauptmann Thomas Stelzer zeigen, wie die Bürger zu diesem Projekt stehen. Am 11. September jedoch läuft die Frist für das Einbringen von Anregungen und Einwendungen am Gemeindeamt Vorderstoder aus.

Unterschiedliche Meinungen

Neben der Bürgerliste Bergauf sprechen sich auch der Vorderstoderer Gemeinderat Franz Eibl (SPÖ) sowie die Grüne Naturschutzsprecherin Maria Buchmayr und Neos Landessprecher Felix Eypeltauer gegen die geplante Skigebietsanbindung aus. Neben Gerhard Lindbichler (ÖVP) und Hinterstoders Bürgermeister Helmut Wallner (ÖVP) betont auch ÖVP-Bezirksparteiobmann Christian Dörfel, dass das Projekt vor allem eine Perspektive für die Jungen berge: „Ich bin froh, dass der nächste Schritt für die Erweiterung gesetzt wurde. Damit wird den Jungen eine Perspektive für die Zukunft gegeben.“ FPÖ-Bezirksparteiobmann Michael Gruber sehe zwar den Mehrwert der Anbindung, doch sei sich auch darüber im klaren, dass „die klimatische Entwicklung jedem Skigebiet in Oberösterreich zusetzen wird.“


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