Von Besucherrekorden, Sonnenschein und Schneemangel: Skigebiete ziehen erste Bilanz
HINTERSTODER/SPITAL AM PYHRN/GRÜNAU. Die Wintersaison erreichte mit den Semesterferien in den Skigebieten in Hinterstoder, Spital am Pyhrn und Grünau einen weiteren Höhepunkt. Hiwu-Vorstand Helmut Holzinger, Fritz Drack vom Kasberg-Team und Matthias Gösweiner, Betreiber des Schilift Hotz in Oberweng, geben eine erste Zwischenbilanz.
„Einzigartig“, nennt Helmut Holzinger, Vorstand der Hinterstoder Wurzeralm Bergbahnen AG, den bisherigen Winterverlauf. Die Skigebiete Hinterstoder-Höss und Wurzeralm starteten die diesjährige Skisaison aufgrund der günstigen Wetterlage bereits Ende November und Anfang Dezember. Es folgte eine außergewöhnlich hohe Nachfrage, beflügelt durch zahlreiche Sonnentage. „Es war heuer wie in Südtirol: Durch die trockene Luft und die Planbarkeit – draußen Nebel, bei uns Sonne – konnten wir eine einzigartige Nachfrage verzeichnen“, erzählt Holzinger im Tips-Interview. Rund 7.000 Wintersportler carvten bereits über die Pisten der Höss, etwa 3.500 waren es auf der Wurzeralm – pro Tag. Besonders erfreulich dabei: Die Wurzeralm, die normalerweise durchschnittlich halb so viele Gäste wie die Höss verzeichnet, hat nach mehreren Saisonen unter ihrem üblichen Niveau nun wieder ihr gewohntes Besucheraufkommen erreicht.
Viele Gäste durch Hochdruck- und Schönwetterlage
Die Hochdruck- und Schönwetterlage im Januar trug zur positiven Bilanz bei. Nebel im Tal führte viele Menschen in die Berge – vor allem junge Skifahrer. Jede vierte verkaufte Skikarte entfällt auf Kinder und Jugendliche, so Holzinger. Herausfordernd gestalte sich an Spitzentagen die Bewältigung der hohen Nachfrage in der Gastronomie. Zudem sei die Einhaltung der FIS-Regeln besonders wichtig, wenn viele Gäste unterwegs sind. „Vor allem im Bereich Frauenkar, wo die Pisten durch den wenigen Naturschnee nicht ganz optimal sind, ist es wichtig, die Geschwindigkeit anzupassen“, appelliert Holzinger.
Skigebiet Kasberg: Umsatz liegt über Vorjahresniveau
Auch Fritz Drack vom Skigebiet Kasberg zeigt sich zufrieden mit der aktuellen Wintersaison. Die Eintrittszahlen und der Umsatz liegen über dem Vorjahresniveau, das Skigebiet werde die Saison voraussichtlich positiv abschließen. „Dank der niedrigen Temperaturen konnten wir erneut beschneien, und die Pisten sind in einem sehr guten Zustand. Eine Abfahrt bis ins Tal ist möglich“, gibt Drack einen aktuellen Lagebericht. Der bescheidene Naturschnee seit Betriebsbeginn Mitte Dezember konnte durch tiefe Temperaturen und künstliche Beschneiung ausgeglichen werden, berichtet Drack, jedoch bleibe die veraltete Beschneiungsanlage am Kasberg eine große Herausforderung. Pisten in kürzester Zeit zu beschneien, sei damit schwierig.
Schneearme Saison setzt Schilift Hotz in Oberweng zu
Während größere Skigebiete den Naturschneemangel durch Beschneiung kompensieren können, kämpfen kleine Skilifte wie jener von Familie Gösweiner in Spital am Pyhrn mit erheblichen Schwierigkeiten. Der Liftbetrieb am Schilift Hotz konnte am 25. Dezember mit etwa zehn Zentimeter Naturschnee gestartet werden – allerdings nur dank der Unterstützung eines Nachbarn, der über 400 Kubikmeter Schnee aus dem Winklertal lieferte. „Dank der Weihnachtssaison kommen wir heuer voraussichtlich mit einem blauen Auge davon“, erzählt Matthias Gösweiner.
Trotz zusätzlicher Skitage Mitte Januar und Neuschnee zu den OÖ Semesterferien bleibe die Saison aber insgesamt enttäuschend. „Rückblickend kam in diesem Winter, außer über Weihnachten, wenig Grund zur Freude auf“, so Gösweiner. Der nächsten Herausforderung – der Überprüfung des Schlepplifts – sieht er dennoch motiviert entgegen: „Wir geben nicht so schnell auf und möchten weitermachen.“
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