KREMSMÜNSTER. Vor zehn Jahren brach Gerald Englmair aus Kremsmünster auf, um als Jungforscher sein Doktorrat an der Technischen Universität Dänemark (DTU) und an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking zu absolvieren.
Ursprünglich als Agrar-Ingenieur tätig, besuchte Englmair die Fachhochschule Wels und studierte Öko-Energietechnik. Nach dem Masterstudium arbeitete er zwei Jahre am Welser Solar-Innovationscenter „AsiC“, welches sich als Sprungbrett für eine international wissenschaftliche Karriere herausstellen sollte.
Wärme- und Kältespeicher
Heute forscht der Kremsmünsterer an kompakten Wärme- und Kältespeichern, die beispielsweise einen flexiblen Betrieb von Wärmepumpen und Kältemaschinen ermöglichen, etwa für Serverraumkühlung oder solare Kühlung. Ziel ist es, mehr erneuerbare Energien wie Sonnen- und Windstrom über bestehende elektrische Netze nutzen zu können und Wärme bzw. Kühllastspitzen auszugleichen.
Dabei kommen sogenannte Phasenwechselmaterialien zum Einsatz, die bei bestimmten Temperaturen schmelzen/verfestigen und somit eine deutlich höhere Energiedichte als Wasser- oder Thermoöl bieten. Das spart Platz und Gewicht und bringt Kostenvorteile für Gebäude- und Industrieanwendungen.
Besuch von Servus TV
Einen öffentlichen Einblick in seine Arbeit gab Englmair 2022, als ihn Servus-TV in Dänemark besuchte. International teilt er seine Forschungsergebnisse unter anderem in Expertengruppen der Internationalen Energieagentur (IEA).
Außerdem unterrichtet er Wärmepumpen, Solarenergie und Heizsysteme in Kopenhagen sowie am „Arctic Campus“ der DTU in Sisimiut (Grönland) und ist Gastvortragender an der KTH in Stockholm.
Heimatverbundenheit
Trotz seiner internationalen Tätigkeit bleibt Englmair seiner Heimat verbunden. Er arbeitet mit österreichischen Forschern zusammen und verbringt seine Freizeit gerne in Kremsmünster, wo er fast 30 Jahre seinen Lebensmittelpunkt hatte.
Als ehemaliges Mitglied der FF Irndorf, der Jugendfeuerwehr und der Katholischen Jugend pflegt er sein „Kremsmünsterer-Netzwerk“. Von 2009 bis 2015 war er auch in der Gemeindepolitik aktiv, brachte sich vor allem im Umweltausschuss und bei Bürgerenergieprojekten ein.
Besuche am Stammtisch oder bei Veranstaltungen wie dem Marktfest, der Mostkost oder dem Frühjahrskonzert des Musikvereins gehören für ihn bei jeder Österreich-Reise dazu. Auch mehrere internationale Gäste konnte er bereits von der Schönheit des Stiftsortes überzeugen.
Englmair hat einen 6-jährigen Sohn. In Dänemark geht er gerne Windsurfen, in Österreich Skifahren oder Bergwandern.
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