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Leserartikel Jakob Weiermair, 24.03.2015 18:00

Kirchdorf. Aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen wurden in einigen Gemeinden des Bezirks Flüchtlingsunterkünfte geschaffen. Auch in Kirchdorf war ein solches Projekt geplant – und scheiterte nun an massiven Widerständen.

Foto: weihbold
Foto: weihbold
Walter Luwy, ehemaliger Kirchdorfer Stadtrat und Inhaber des Elektrofachhandelsgeschäftes, trat im Dezember 2014 an die Stadt Kirchdorf mit dem Vorschlag heran, Wohnungen für die Flüchtlingshilfe der Caritas zur Verfügung zu stellen. Luwy hatte ein Haus in der Kirchengasse 15 in Kirchdorf erworben und die Idee, dort die Unterkunft von Kriegsflüchtlingen zu ermöglichen.   Einstimmiger Beschluss   Der Stadtrat und alle Fraktionen hätten dem Vorhaben im Dezember zugestimmt, erklärt Walter Luwy. Bürgermeister Wolfgang Veitz bestätigt, dass im Stadtrat ein einstimmiger Beschluss für das Projekt gefasst wurde. „Hätte es zu diesem Zeitpunkt bereits Einwände seitens der Stadtgemeinde und Fraktionen gegeben, hätte ich dieses Projekt nicht weiterverfolgt und weder mit der Caritas noch mit dem Land Oberösterreich in dieser Sache Kontakt aufgenommen“, erklärt Walter Luwy in einem offenen Brief.   Doch die Einwände und Widerstände kamen zuletzt sehr massiv, sodass Walter Luwy nun entschied, das gesamte Projekt abzusagen. „Ich habe die Caritas informiert, dass dieses Projekt nicht realisiert werden kann, da das Vorhaben, Kriegsflüchtlinge im Gebäude Kirchengasse 15 unterzubringen, großen Widerstand in der Kirchdorfer Bevölkerung hervorgerufen hat“, so Walter Luwy.   Im Gemeinderat wurde das Thema bereits diskutiert. So brachte etwa Vizebürgermeister Ewald Breitwieser seine Betroffenheit über das Scheitern des Projekts zum Ausdruck. Es stimme nachdenklich, dass ein Projekt der Mitmenschlichkeit in einem so reichen Land wie Österreich auf soviel Ablehnung stoße.   Walter Luwy in seinem offenen Brief: „Mein Ansinnen war es, im Rahmen der Mitmenschlichkeit jenen Menschen, die aufgrund der Kriegsereignisse und Kriegswirren all ihre ideellen und persönlichen Habseligkeiten verloren haben, Hilfe angedeihen zu lassen.“

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