Sparkasse OÖ Regionaldirektor Johannes Lachinger: "Kundenberatung wird flexibler"

Tips: Zu Jahresbeginn sind Sie in Ihrer Funktion als Leiter der Sparkasse OÖ Regionaldirektion Kirchdorf gestartet. Was war seitdem die größte Herausforderung?

Johannes Lachinger: Die Covid-Krise hat das Kundenverhalten verändert. Der persönliche Kontakt in den Filialen ist etwas weniger geworden. Die Kunden nutzen vermehrt unsere digitalen Angebote und kontaktieren die Kundenberater vermehrt über s Kontakt, George und Telefon. Unsere Aufgabe ist es, einerseits die digitalen Angebote auszubauen und andererseits das Service vor Ort in den Filialen aufrecht zu erhalten. Denn der persönliche Kontakt hat nach wie vor einen hohen Wert.

Tips: Wie viele Filialen hat die Sparkasse OÖ Regionaldirektion Kirchdorf?

Lachinger: Wir haben 13 Filialen – dazu zählt der Standort Sattledt, die Filiale in Grünburg gehört jedoch zu Steyr. Die Filiale in Schlierbach ist seit 1. Oktober ein Selbstbedienungsstandort.

Tips: Warum wurde die Sparkasse in Rosenau geschlossen?

Lachinger: Wir haben die Filialen Rosenau und Windischgarsten zusammengelegt, um die Kompetenzen zu bündeln und die Kunden von Windischgarsten aus zu betreuen.

Tips: Sind weitere Zusammenlegungen oder Schließungen im Bezirk geplant?

Lachinger: Das Filialnetz wird jährlich analysiert. Wir sind mit unseren Filialen sehr zufrieden, sie sind durchgehend gut frequentiert. Es sind keine Schließungen geplant. Ob Zusammenlegungen nötig sind, wird die Zukunft zeigen, geplant ist jedoch nichts.

Wir haben die ein oder andere Stunde im laufenden Jahr an Servicezeit am Schalter an manchen Standorten eingespart, stattdessen sind unsere Kundenberater sehr flexibel in der Vereinbarung von Terminen. Wir ermöglichen unseren Kunden Beratungstermine von 7 bis 19 Uhr – das wollen wir noch mehr in den Fokus rücken.

Tips: Wie viele Mitarbeiter hat die Regionaldirektion Kirchdorf?

Lachinger: Wir haben 65 Mitarbeiter – davon fünf Lehrlinge.

Tips: Und wie viele Kunden?

Lachinger: Wir haben rund 26.000 Kunden.

Tips: Wie war Ihr beruflicher Werdegang?

Lachinger: Nach der Absolvierung der HAK hat mich mein Vorgänger Eduard Göttel persönlich angesprochen. Ich wollte es mir im Jahr 2005 zunächst nur einmal anschauen und bin dann dabei geblieben. 2008 habe ich die Wertpapierberatung übernommen. Nach der Fusionierung der Sparkasse Kremstal-Pyhrn mit der Sparkasse OÖ im Jahr 2013 war ich in Pettenbach als Vermögensberater tätig und habe mich dann für die Nachfolge von Edi Göttel beworben.

Tips: Was begeistert Sie an der neuen Funktion?

Lachinger: Die Zusammenarbeit mit den Menschen, früher waren es nur die Kunden, jetzt sind es auch 65 Mitarbeiter. Das ist auch eine Herausforderung in der Führungsarbeit, aber das Team ist sehr gut. Es macht Spaß, junge Mitarbeiter auf ihrem beruflichen Weg zu begleiten.

Tips: Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?

Lachinger: Mein Ausgleich zum Beruf ist meine Familie, ich bin seit März Vater eines Sohnes. Ich bin nicht nur an Sport sehr interessiert, sondern auch selbst sportlich aktiv. Ich laufe gerne und spiele Tennis.

Tips: Das passt ganz gut, denn die Sparkasse ist auch Sponsor von Vereinen.

Lachinger: Genau. Es gehört für uns auch dazu, dass wir uns für Kulturschaffende und Sportvereine stark machen. Diese wollen wir auch weiterhin unterstützen.

Tips: Was wird sich in nächster Zeit am Finanzsektor verändern?

Lachinger: Die Corona-Krise ist das bestimmende Thema. Seit Beginn sind wir bemüht, unseren Kunden mit Stundungen unbürokratisch und schnell zu helfen. Das wird auch in den nächsten Monaten ein großes Thema werden.

Tips: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Lachinger: Der Bezirk Kirchdorf zeichnet sich durch die Kombination aus Industriegewerbe, Handel, Landwirtschaft, aber auch Wohnqualität aus. Ich genieße es sehr, hier arbeiten und wohnen zu können. Diese Vielfalt möchten wir mit unserer Präsenz, unserem Auftreten und unseren Mitarbeitern nachhaltig unterstützen. Ich hoffe, dass uns das auch in der Krise und in Zukunft entsprechend gelingen wird.