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Deutliche Preisanstiege bei Immobilien im Bezirk Kirchdorf erwartet

Susanne Winter, MA, 03.03.2022 18:42

BEZIRK KIRCHDORF. Die Prognose der Immobilienexperten von RE/MAX Austria für das Jahr 2022 zeigt vor allem eines: Das Immobiliengeschäft ist von einer sehr starken Nachfrage, einem knappen Angebot und deutlichen Preisanstiegen geprägt. Das treffe grundsätzlich auch für den Bezirk Kirchdorf zu, meint Immobilienmakler Egon Graßegger von RE/MAX Kirchdorf.

Die Preise für Einfamilienhäuser steigen weiter. (Foto: Burdun Iliya/Shutterstock.com)
  1 / 2   Die Preise für Einfamilienhäuser steigen weiter. (Foto: Burdun Iliya/Shutterstock.com)

Für 2022 erwarten die Experten einen sichtbaren Aufschwung der Preise. Mit einem Plus von 7,1 Prozentpunkte in ganz Österreich und 4,6 Prozentpunkte in Oberösterreich nimmt die Preisentwicklung erheblich an Fahrt auf. Auch im Bezirk Kirchdorf rechnet Egon Graßegger mit einer steigenden Nachfrage bei Einfamilienhäusern, Eigentumswohnungen und insbesondere bei Baugrundstücken. „In Kirchdorf haben wir noch nie ein Nachfrageproblem gehabt. Auch in der Gemeinde Rosenau am Hengstpaß, wo es ein Problem sein könnte, haben wir derzeit eine gute Nachfrage“, berichtet Graßegger. Er rechnet mit einer Erhöhung von 4,7 Prozent.

Wenige Grundstücke

Baugrundstücke liegen in Oberösterreich an der Spitze sowohl bei der Nachfrage (+8,8 Prozentpunkte) als auch bei der Preisentwicklung (+9,9 Prozentpunkte). Im Bezirk Kirchdorf sei zwar die Nachfrage ebenfalls hoch, doch das Angebot sei stark gesunken, so Graßegger: „Vor rund zehn Jahren hatten wir durchschnittlich 15 bis 25 Baugrundstücke im Angebot und jetzt sind es nur noch um die fünf.“ Zudem sei derzeit in keiner Gemeinde des Bezirkes mit großen Umwidmungen für Bauland zu rechnen. „In Wartberg gibt es am meisten Baugrundstücke, diese werden jedoch nicht verkauft. Neu gewidmet wird in Kirchdorf und Kremsmünster. In Wartberg, Nußbach, Micheldorf und im Süden des Bezirkes ist in den nächsten drei Jahren nicht viel zu erwarten“, prognostiziert der Experte.

Quadratmeterpreis zwischen 65 und 290 Euro

Der Quadratmeterpreis liegt aktuell im Bezirk Kirchdorf zwischen 65 und 290 Euro – in Schlierbach zwischen 120 und 150 Euro und in Kremsmünster zwischen 180 und 240 Euro. „Es gibt aber schon noch Gemeinden, wo die 100 Euro noch nicht geknackt wurden, wie Rosenau, Spital, Klaus, Steinbach am Ziehberg, im Steyrtal und auch in Pettenbach“, berichtet der Immobilienmakler.

Starke Preissteigerung bei den Einfamilienhäusern

Große Umbrüche sind oberösterreichweit bei den Einfamilienhäusern zu erwarten. Um +5,4 Prozentpunkte mehr Nachfrage und nur +0,5 Prozentpunkte mehr Angebot ergeben für 2022 den RE/MAX-Experten zufolge +5,5 Prozentpunkte höhere Preise. Diese Steigerung würde, laut Egon Graßegger, allgemein gesprochen auch für den Bezirk Kirchdorf zutreffen: „Ich sage schon seit zehn Jahren, wir haben preislich den Zenit erreicht, aber wir haben ihn immer noch nicht erreicht.“

Häuser weniger lange am Markt

Im Bezirk Kirchdorf werden zwischen 80 und 120 Häuser pro Jahr verkauft. Die Nachfrage ist hoch und das Angebot nicht viel weniger als vor 15 Jahren. Doch die Zeit, wie lange ein Haus am Markt ist, hat sich entscheidend verändert. „Vor 15 Jahren haben wir bei einem Einfamilienhaus acht bis neun Monate verkauft. Das hat sich vor zehn Jahren auf drei bis vier Monate reduziert. Mittlerweile brauchen wir nur noch ein bis zwei Monate bis ein Haus verkauft ist“, erzählt Egon Graßegger. Bei der Lage gebe es preislich keinen Unterschied: „Sacherl in der Pampa sind mindestens genauso gefragt wie die typischen Siedlungshäuser. Das kommt immer auf die Interessenten an.“

Eigentum ist beliebt

„Alle Gemeinden mit über 4.000 Einwohnern sind beim Angebot an Eigentumswohnungen gut bedient. Gemeinden wie Wartberg, Nußbach und Schlierbach ziehen nach und alle kleineren Gemeinden hinken hinterher“, erzählt Graßegger. Die Nachfrage nach Neubau-Eigentumswohnungen sei in Gemeinden, in denen in den vergangenen Jahren viel gebaut worden ist, wie in Micheldorf, Kirchdorf, Kremsmünster und ganz aktuell in Wartberg, leicht gesättigt. Eine hohe Nachfrage, der noch nicht nachgekommen wurde, verortet der Immobilien-Experte in Windischgarsten. Der Quadratmeterpreis bei Neubau liegt im Bezirk zwischen 3.200 bis maximal 4.000 Euro. Eine gebrauchte Eigentumswohnung bekommt man kaum unter 2.000 Euro pro Quadratmeter und nach oben hin kann es fast bis zum Neubau-Preis reichen.

Mietpreise sinken

Bezüglich Mietwohnungen ist das Angebot im Bezirk Kirchdorf gut und die Nachfrage eher bescheiden. Auch hier gibt es regionale Unterschiede. „Die größeren Gemeinden sind gut mit Genossenschaftswohnungen ausgestattet. Mietpreise sinken tendenziell, weil Vermieter sonst keine Chance haben, Mieter zu finden“, berichtet der Immobilien-Experte.

Weniger Nachfrage nach Geschäften und Büros

In Oberösterreich wird die Nachfrage nach Geschäftslokalen (-4 Prozentpunkte) und Büroflächen (-4,4 Prozentpunkte) sinken. Das sei im Bezirk Kirchdorf nicht anders. „Wobei die Nachfrage in unserer Statistik schon so lange sinkt, dass es sie eigentlich gar nicht mehr geben dürfte“, sagt Egon Graßegger augenzwinkernd und meint: „Hier dominiert der pessimistische Blick auf die zwei Objektgruppen. Wobei es beispielsweise in Kirchdorf gelungen ist, in der ehemaligen Bauernkammer Büroflächen zu verkaufen. Also es gibt eine Nachfrage, wobei die Lage sehr entscheidend ist. Leerstände gibt es viele, wobei diese oft selbstverschuldet sind. Eine Bürofläche, die ich nicht anbringe, muss ich mittelfristig auf eine Wohnfläche ändern und ältere Geschäftsflächen entsprechen oft dem jetzigen Standard nicht mehr.“

Tipps des Experten

Käufern gibt der Immobilien-Experte den Tipp: „Wenn Sie das Richtige gefunden haben, zugreifen und den Preis zahlen. Immobilien-Besitzer, die nicht wissen, was sie damit tun sollen, sollten verkaufen. Wenn neues Leben einzieht, freut sich jeder. Es hat keine bessere Zeit gegeben zum Verkaufen wie jetzt.“


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