Mittagsempfang der Wirtschaftskammer Kirchdorf im Zeichen der Energiekrise
KIRCHDORF AN DER KREMS. Das bei vielen Unternehmen brisante Thema „Energie“ wurde in der Wirtschaftskammer Kirchdorf vom Generaldirektor der Energie AG Werner Steinecker erörtert. Produktionsstarke Wirtschaftsräume, wie der Wirtschaftsstandort „Bezirk Kirchdorf“ einer ist, seien von dieser Entwicklung derzeit massiv betroffen.
„Egal ob Bäcker, Konditor, Tischler, Hotel, Gasthaus oder großer Industriebetrieb, das Thema 'Energie' beschäftigt viele Betriebe derzeit massiv“, sagt WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller. Daher lud die WKO Kirchdorf Werner Steinecker ein, der bei einem Mittagsempfang in Kirchdorf an der Krems vor allem die Hintergründe der aktuellen Energiekrise erläuterte.
Strompreise teilweise um das Fünffache gestiegen
Die Kosten für Strom sind teilweise um das Fünffache gestiegen – zum Unmut vieler Betriebe. Ein kleiner, regionaler Handwerksbetrieb im Bereich der Lebensmittelerzeugung hatte bisher Stromkosten in der Höhe von 2.300 Euro pro Monat. Jetzt sind es monatlich über 11.000 Euro. „Diese Kostensteigerungen können nicht immer eins zu eins auf Produkte umgerechnet werden. Der Konsument achtet in diesen Zeiten ebenfalls auf sein Geldbörserl“, sagt Klaus Aitzetmüller.
Angespannte Versorgungslage
Werner Steinecker betonte, dass die Versorgungslage grundsätzlich angespannt sei. Was den kommenden Winter betreffe, habe er aber ein gutes Gefühl. „Oberösterreich ist generell aufgrund seiner Wasserkraft gut aufgestellt. Die Gasspeicher sind derzeit gut gefüllt. Es werden für die nächsten Monate keine größeren Probleme erwartet“, sagt der Generaldirektor. Genaueres werde sich aber erst mit dem jetzigen Start der Heizsaison sagen lassen.
Thema „Energie sparen“
„Jede eingesparte Kilowattstunde hilft in Zeiten der angespannten Versorgungslage“, sagt Werner Steinecker. Wie es im nächsten Jahr aussehen wird, sei aufgrund der Gaslieferungen aus Russland sehr ungewiss. „In erster Linie ist es wesentlich, dass der Strom zu dem Zeitpunkt zur Verfügung steht, zu dem wir diesen benötigen“, sagt der Generaldirektor im Hinblick auf Photovoltaikanlagen, die im Winter sehr wenig Strom produzieren. Die generelle Abhängigkeit von Gas dürfte vermutlich bleiben.
„Die Unsicherheit bei der Kostenentwicklung machen Angebotslegungen und Zukunftsberechnungen noch schwieriger. Die Unternehmen sind gerade jetzt massiv gefordert“, sagt WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller. Die Forderung der regionalen Wirtschaft ist ganz klar: Transparenz hinsichtlich Kostenentwicklungen und einen fairen gerechtfertigten Preis.
Imagefilm der Jungen Wirtschaft als positiver Impuls
Die Premiere des Imagefilmes der Jungen Wirtschaft zeigte, dass in diesen herausfordernden Zeiten auch positive regionale Impulse gesetzt werden. „Die Junge Wirtschaft Bezirk Kirchdorf will mit diesem Kurzfilm die Leistungen der jungen Unternehmen in den Fokus stellen und gleichzeitig damit den Wirtschaftsstandort unterstützen“, sagte JW-Bezirksvorsitzender Martin Schiller. Der Film hat bereits auf der Landesebene für positives Aufsehen gesorgt. Die Verantwortlichen sind von der Initiative begeistert und wollen diese Art des Imagefilmes in allen Bezirken umsetzen.
Unterstützt wurde der Mittagsempfang auch von Schülerinnen der HLW Kirchdorf, die für ein ausgezeichnetes Service sorgten. „Diese Kooperation mit der Schule ist uns ebenfalls sehr wichtig und wurde anlässlich des Mittagsempfanges erstmals durchgeführt“, bedankt sich WKO Obmann Klaus Aitzetmüller für die Zusammenarbeit.
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