Stefan Schöfberger: "Bin ein Bürgermeister für alle"
RIED IM TRAUNKREIS. Seit etwas mehr als einem Jahr ist Stefan Schöfberger Bürgermeister in Ried. Im Tips-Gespräch blickt er auf die vergangene Zeit zurück und berichtet über kommende Projekte.
Tips: Herr Schöfberger, wie war das erste Jahr als Bürgermeister für Sie?
Stefan Schöfberger: Es war für mich persönlich und familiär herausfordernd. Ich habe gelernt, dass viele Dinge nicht so schnell umsetzbar sind, wie gewünscht.
Tips: Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders wichtig?
Schöfberger: Mir liegt die Gemeinde am Herzen und ich möchte ein Bürgermeister für alle sein. Deshalb achte ich darauf, bei Entscheidungen auf Bürgermeister-Ebene die Parteipolitik herauszuhalten.
Tips: Welche Projekte wurden im vergangenen Jahr umgesetzt?
Schöfberger: Die Kläranlage wurde um rund zwei Millionen Euro auf den neuesten technischen Stand gebracht und steht kurz vor der Inbetriebnahme. Nur die Nachklärbecken sind noch nicht in Betrieb. Eine Photovoltaik-Anlage soll heuer noch auf dem Dach errichtet werden. Die Feuerwehren Ried und Voitsdorf – die beiden Hauptstützpunkte der Gemeinde im Blackout-Fall – erhielten Notstromaggregate. In Großendorf wurden ein neuer Gehsteig und eine Haltebucht errichtet. Ein Wartehäuschen ist bestellt und wird heuer noch aufgestellt.
Tips: Wie steht es mit den Plänen für den Zubau bei der FF Großendorf?
Schöfberger: Die Pläne werden noch einmal überarbeitet, da die Feuerwehr aufgrund des neuen Raumprogrammes mehr Platz erhält.
Tips: Im Vorjahr haben Sie von zwei geplanten Baustellen im Gewerbegebiet Nord berichtet. Wie weit sind diese fortgeschritten?
Schöfberger: Die Brau Union errichtet bis August ein neues Logistikzentrum und schafft über 80 Arbeitsplätze. Die Firma Etzi-Haus befindet sich in der Planungsphase und Baufeldvorbereitung. Für das Betriebsanlagengenehmigungsverfahren inklusive der dafür benötigten Baubewilligung ist allerdings die Bezirkshauptmannschaft zuständig.
Tips: Sind die Pläne für einen Fußballtrainingsplatz und Dirttrack auf dem Grundstück im Ortszentrum noch aktuell?
Schöfberger: Die Pläne verfolgen wir nach wie vor und beantragen jetzt eine Baubewilligung.
Tips: Wann wird die Volksschule saniert?
Schöfberger: Die Gemeindefinanzierung Neu hat sich geändert und es wäre jetzt möglich, eine Förderung für eine Veranstaltungsinfrastruktur zu erhalten. Die Volksschule soll auf alle Fälle saniert werden. Der Turnsaal wird entweder neu gebaut, um als Doppelturnsaal auch für Veranstaltungen zur Verfügung zu stehen, oder ebenfalls saniert. Das muss noch entschieden werden.
Tips: Ried ist eine wachsende Gemeinde. Wie sieht es mit der Kinderbetreuung aus?
Schöfberger: Die Kinderbetreuung ist bedarfsgerecht aufgestellt. Zu den zwei bestehenden Krabbelgruppen kommt ab Herbst – aufgrund des erhöhten Bedarfs – eine dritte dazu. Mit der Errichtung eines Containerprovisoriums im Garten des Altenheimes schaffen wir zehn zusätzliche Betreuungsplätze. Der Kindergarten ist mit vier Gruppen ausgelastet. Wir müssen noch evaluieren, wie es in Zukunft weitergeht. Vom Land erhält man nur Mittel, wenn der Bedarf gegeben ist. Als Gemeindevertreter kommt man vom Agieren immer mehr ins Reagieren. Die Möglichkeit des langfristigen Planens wird schwieriger.
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