Berufsschule Kremsmünster: Ausbildung in der technischen und künstlerischen Arbeit mit Holz
KREMSMÜNSTER. Am Tag des Waldes lud Bildungsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) zu einem Medienrundgang in der Berufsschule Kremsmünster ein. Direktor Roland Brenner spannte bei seiner Führung einen Bogen von der Tischlerei-Technik bis zum künstlerischen Handwerk.
Die Berufsschule Kremsmünster besuchen pro Jahr rund 800 Schüler, die eine Lehre zu einem der folgenden sechs Berufe absolvieren: Tischlerei (Allgemeine Tischlerei und mit Schwerpunkt Drechslerei), Tischlereitechnik (Schwerpunkte Planung und Produktion), Bootbauer, Wagner, Vermessungstechniker und Geoinformationstechnik. „Die Schülerzahlen sind stabil, wobei es durchaus mehr sein könnten“, berichtet Direktor Roland Brenner.
Handwerk und Technik
Die Berufsschule Kremsmünster ist die einzige Berufsschule für Tischlerei (drei Lehrjahre) und Tischlereitechnik (vier Lehrjahre) in Oberösterreich. Die Schüler werden hier am neuesten Stand der Technik ausgebildet. „Das Berufsbild des Tischlers ist mittlerweile auch ein hoch technischer Beruf. Die Schüler lernen das CNC programmieren und arbeiten mit Laser“, betont Direktor Roland Brenner. Pro Jahr werden 384 Tischler (davon zwei mit Schwerpunkt Drechsler) und 226 Tischlereitechniker aus Oberösterreich ausgebildet. Wobei die Techniker tendenziell mehr werden. „2024/25 werden wir auch eine Duale Akademie für den Beruf Tischlerei-Techniker bekommen, sofern es genug Schüler gibt“, berichtet der Direktor.
Drechsler als Schwerpunkt der Tischler-Lehre
Seit 1. August ist „Drechsler“ kein eigener Lehrberuf mehr. Firmen können sich aussuchen, ob sie ihre Lehrlinge in der „Allgemeinen Tischlerei“ oder der „Allgemeinen Tischlerei mit Schwerpunkt Drechseln“ ausbilden. Letztere absolvieren in Zukunft aus dem ganzen Bundesland die Berufsschule in Kremsmünster. „Ich wünsche mir rund 15 Lehrlinge pro Jahr“, sagt Roland Brenner.
Frauen-Anteil steigt
Der Direktor berichtet auch von einem steigenden Frauen-Anteil, von derzeit mehr als 20 Prozent. „Speziell in der Tischlerei-Technik mit Schwerpunkt Planer, sind bereits fast die Hälfte Frauen“, so Brenner.
Beim Medienrundgang waren auch drei Schülervertreter, alle im dritten Lehrjahr, dabei. „Tischlerei ist eine vielseitige Lehre, man kann viel ausprobieren“, sagt Jona Stroblmair. „Man hat viel Freiheit, kann später im Leben einiges machen und lernt viel für die Zukunft“, weiß Patrick Grabner. „Es gefällt mir, mit Holz zu arbeiten“, meint Vanessa Füller, deren Mutter ebenfalls Tischlerin ist. Am Ende der vierten Klasse müssen alle ein Werkstück präsentieren. Die Präsentation ist auch Teil der Lehrabschlussprüfung.
Seltene Lehrberufe: Bootbauer und Wagner
In der Berufsschule Kremsmünster werden auch jährlich 20 Bootsbauer aus ganz Österreich ausgebildet. „Wir werden dieses Handwerk hochhalten“, betont Direktor Roland Brenner „und wir kümmern uns jedes Jahr auch um einen Wagner-Lehrling.“
An die Berufsschule angeschlossen ist ein Internat, das rund 95 Prozent der Schüler besuchen. Circa 35 Lehrer aus ganz Oberösterreich bilden die Schüler in der Berufsschule Kremsmünster aus.
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