
MOLLN/KREMSMÜNSTER. Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit – das Gebot der Stunde, um als Unternehmen auch in schwierigen Zeiten erfolgreich zu sein. Die besten Unternehmen des Landes wurden nun mit dem Wirtschaftspreis „Pegasus“ ausgezeichnet. Zwei der vier Hauptpreise gingen an Unternehmen aus dem Bezirk Kirchdorf: die Bernegger GmbH in Molln und Greiner AG in Kremsmünster holten sich jeweils einen Pegasus in Gold.
Gestern Abend (1. Juni) vergaben die OÖNachrichten gemeinsam mit ihren Partnern Raiffeisenlandesbank, Land Oberösterreich, Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung und KPMG bei einer feierlichen Gala die Preise für die besten Unternehmen des Landes. Firmensieger gab es in vier Kategorien: Gekürt wurden die „Innovationskaiser“, „Leuchttürme“, „Erfolgsgeschichten“ und, als Sonderpreis des Landes Oberösterreich, die „Zukunftshoffnungen“.
Kategorie „Innovationskaiser“: Mollner Bernegger GmbH erhält Pegasus in Gold
Der Grundstein für die Mollner Bernegger GmbH wurde 1947 mit der Gründung einer Kalkbrennerei gelegt. Heute ist die Bernegger Gruppe mit Zentrale in Molln an 19 weiteren Standorten präsent, beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter und betreibt einen Maschinen- und Fuhrpark mit mehr als 1.800 Baumaschinen und Lkw. Das Unternehmen um Firmenchef Kurt Bernegger ist auf den Betrieb von Kies- und Schotterwerken spezialisiert, fertigt Betonfertigteile und ist auch in der Aufbereitung tätig: Im März erfolgte der Spatenstich für die modernste Sortieranlage Europas, in der ab 2024 jährlich 100.000 Tonnen Kunststoffabfall und Leichtmetall sortiert und in Zukunft auch recycelt werden sollen.
Zudem wird intensiv daran gearbeitet, den Lkw-Verkehr im Zusammenhang mit dem Transport von Gesteinsmaterial, Kies und Sand zu reduzieren: Die Standorte Enns, Linz und Spital/Pyhrn verfügen über eine direkte Bahnanbindung. Eine weitere in Leobendorf ist gerade in Bau. 2022 wurden bereits mehr als eine halbe Million Tonnen Material per Bahn befördert.
Kategorie „Leuchttürme“: Greiner AG holt sich ersten Platz
Als Kunststoffkonzern klimafit zu werden: Dieses Ziel verfolgt die Greiner AG aus Kremsmünster, die in der Kategorie „Leuchttürme“ mit dem Pegasus in Gold ausgezeichnet wurde. Vorstandschef Axel Kühner, der seit 14 Jahren an der Spitze des Unternehmens steht, sieht Greiner dabei als Teil der Lösung und nicht des Problems. Denn der CO2-Fußabdruck von Kunststoff in der Herstellung und Verwendung sei geringer als etwa jener von Glas. Vor 150 Jahren gegründet, ist das Unternehmen nach wie vor in Familienbesitz und ist heute führend in der Kunst- und Schaumstoffindustrie. Greiner ist mit 120 Standorten in 34 Ländern vertreten.
11.600 Mitarbeiter sind in drei Sparten beschäftigt: Greiner Packaging (Verpackungen), Neveon (Schaumstoffe) und Greiner Bio-One (Medizintechnik). Ab 2025 will Greiner nur noch Produkte erzeugen, die entweder recycelbar oder kompostierbar sind. Beispiele dafür sind etwa Joghurtbecher, die sich quasi von selbst trennen und damit kreislauffähig werden. Neveon hat gemeinsam mit dem deutschen Chemiekonzern BASF ein Verfahren entwickelt, um aus alten Matratzen Repolyol herzustellen, das fossil-basiertes Polyol ersetzt. Es kommt bei der Herstellung von Schaum für neue Matratzen zum Einsatz.