Einheizfeier beim neuen Biomasse-Heizwerk in Micheldorf
MICHELDORF IN OÖ. Rechtzeitig vor dem Kälte-Einbruch konnte der Probebetrieb des neuen Biomasse-Heizwerks neben dem Gasthaus zum Schwarzen Grafen in Micheldorf vor rund zwei Wochen starten. Vertreter der Gemeinde und der ausführenden Firmen sowie die Landwirte, die als Betreiber das Heizwerk mit Hackschnitzeln beliefern, besichtigten bei einer Einheizfeier das neue Gebäude.
Die Bioenergie OÖ eGen hat auf dem Grund der Trattnachtaler Natur + Kulturgut GmbH von Augustin Spiegelfeld (neben dem Gasthaus zum Schwarzen Grafen) in Micheldorf ihr 22. Heizwerk eröffnet. 17 Land- und Forstwirte aus Micheldorf sind Genossenschaftsmitglieder und Betreiber des Heizwerkes. Sie liefern jeweils 100 Kubikmeter Holz in Form von Hackschnitzeln pro Jahr.
Das Heizwerk Micheldorf besteht aus zwei Kessel mit jeweils 450 kW Leistung und einem Warmwasserpuffer-Speicher. „Dadurch kann das Heizwerk möglichst effizient zu den Spitzenzeiten, wie in den Morgenstunden, betrieben werden“, erklärt Alois Voraberger Geschäftsführer Bioenergie OÖ eGen. Je nach Bedarf werden entweder nur ein Kessel oder beide gleichzeitig betrieben.
An das Heizwerk sind das Gemeindeamt, der Bauhof, die Feuerwehr, die Volksschule, das Altenheim, das Gasthaus zum Schwarzen Grafen, das Sensenschmiedemuseum, Wohnbauten sowie private Gebäude der näheren Umgebung angeschlossen. Damit ist die Kapazitätsgrenze dieses Werkes nahezu erreicht. Zum besseren Vergleich: Mit dem Heizwerk könnten, laut Voraberger, rund 100 mittelgedämmte Einfamilienhäuser beziehungsweise 300 Niedrigenergiehäuser versorgt werden.
Rund 600 Kubikmeter Hackschnitzel haben im Lagerraum Platz. „Es wird mit einem jährlichen Bedarf von circa 3.500 Kubikmeter, wir nennen das Schüttraummeter, gerechnet“, erklärt Voraberger.
1,6 Kilometer Stahlleitungen verlegt
Die Landwirte investierten rund zwei Millionen Euro in das Heizwerk und die Leitungen. Der Bau wird von Land und Bund gefördert. Für die Fernwärme wurden 1,6 Kilometer Stahlleitungen verlegt und im Zuge dessen auch das Breitband der Fima Luwy.
Alternative zu Öl und Gas
„Die Ukraine-Krise hat am Energie-Markt sehr viel verändert. Die Nachfrage nach Biomasse ist derzeit hoch. Mit dem Heizwerk können jeweils ein Äquivalent von 250.000 Liter Heizöl beziehungsweise 250.000 Kubikmeter Erdgas ersetzt werden. Das spart circa 600 Tonnen Kohlenstoffdioxid“, erklärt Voraberger.
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