Diskussion um gesetzliche Lohnerhöhung bei TCG Unitech: SPÖ-Bürgermeister betonten Notwendigkeit einer kooperativen Lösung
KIRCHDORF AN DER KREMS. Beschäftigte der Firma TCG Unitech in Kirchdorf an der Krems stehen vor der Entscheidung, auf ausgehandelte Lohnerhöhungen zu verzichten oder ihren Arbeitsplatz zu riskieren. Geschäftsführer Thomas Schmalzer nennt die massiv gestiegenen Personalkosten als Grund für diesen Schritt. Nun äußerten sich mehrere SPÖ-Bürgermeister zur aktuellen Lage und betonten die Notwendigkeit einer kooperativen Lösung.
Auf die 2023 ausverhandelten KV-Lohnerhöhungen von 4,8 Prozent verzichten oder durch eine Änderungskündigung das Unternehmen verlassen: Vor dieser Entscheidung stehen aktuell die Mitarbeiter der TCG Unitech in Kirchdorf. Laut Geschäftsführer Thomas Schmalzer wolle die Geschäftsführung keine weiteren Kündigungen aussprechen und das Unternehmen mit der bestehenden Belegschaft fortführen – sofern es gelingt, den Anstieg der Personalkosten abzufedern.
Während die Gespräche zu den Einzelvereinbarungen bereits laufen, äußerten sich nun die SPÖ-Bürgermeister von Micheldorf und Kirchdorf sowie SPÖ-Bezirksvorsitzende Bettina Lancaster in einer gemeinsamen Presseaussendung zur aktuellen Situation. „Ein gutes Miteinander von Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist ein Qualitätsmerkmal für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort. Ich hoffe, dass sich beide Parteien wieder erfolgreich an den Verhandlungstisch setzen und die Drohgebärden seitens der Unternehmensleitung zurückgefahren werden. Es geht um die Menschen und das gute Leben in unserer Region“, so Bettina Lancaster, Bundesrätin, SPÖ-Bezirksvorsitzende und Bürgermeisterin von Steinbach am Ziehberg.
Auch Kirchdorfs neu gewählter Bürgermeister Markus Ringhofer äußert Unverständnis über die Vorgehensweise der Unternehmensleitung und betont: „Es bleibt zu hoffen, dass die Vertriebsaktivitäten und Auftragsbücher nicht durch diese Aktion in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich finde es jedenfalls gut, dass es wieder einen offenen Gesprächskanal zwischen dem Management und dem Arbeitnehmervertreter gibt.“
Horst Hufnagl, Bürgermeister von Micheldorf, kritisiert die Entscheidung der Geschäftsführung scharf und betont, dass Vertrauen eine wichtige Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg ist. „Angst und Unsicherheit sind keine geeigneten Mittel, um wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Statt Panik zu verbreiten, müssen nachhaltige, transparente und gemeinschaftliche Lösungen erarbeitet werden, die das Unternehmen wieder auf Kurs bringen und die Zukunft für alle Beteiligten sichern“, so Hufnagl.
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