Nach Todesfällen im Dezember: Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf zieht personelle Konsequenzen
KIRCHDORF AN DER KREMS. Vorwürfe rund um zwei Todesfälle im Dezember und die Entlassung eines Oberarztes haben nun auch personelle Folgen: Die bisherige, umstrittene Abteilungsleiterin verlässt das Pyhrn Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf, ihr folgt Rotraud Kohlberger nach.
Mit 1. April wird Rotraud Kohlberger interimistisch die Leitung der Abteilung Anästhesie in Kirchdorf übernehmen. Derzeit ist sie im Salzkammergut Klinikum tätig. Mit dieser Neubesetzung hofft die Krankenhausleitung, Stabilität, Ruhe und Beständigkeit ins PEK Kirchdorf zurückzubringen, heißt es auf Tips-Anfrage. „Eine leistungsfähige und funktionierende Anästhesie ist das Herzstück eines jeden Klinikums. Damit haben wir eine rasche, gute und tragfähige Lösung, die uns optimistisch in die Zukunft blicken lässt. Wir vertrauen auf den besonderen Teamgeist, der die Mitarbeiter vor Ort in Kirchdorf seit jeher geprägt hat“, sagt OÖG-Geschäftsführer Franz Harnoncourt.
Die bisherige Abteilungsleiterin wird nicht mehr ins Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf zurückkehren. Über die weitere Zusammenarbeit und das neue Betätigungsfeld könne zum aktuellen Zeitpunkt keine Aussage getroffen werden. „Wir führen diesbezüglich laufend Gespräche mit ihr“, so Harnoncourt.
Staatsanwaltschaft ermittelt: Zwei Gutachten noch ausständig
Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft ist indes noch nicht abgeschlossen. Es laufen noch Untersuchungen, ob der Oberarzt, der am 20. Dezember entlassen wurde und für den die Unschuldsvermutung gilt, „grob fahrlässig“ gehandelt und somit den Tod von zwei Patienten verursacht haben soll. (Tips berichtete: Überdosis: Arzt des Klinikums Kirchdorf im Visier der Ermittler) Melanie Kurz, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Steyr, bestätigt im Tips-Gespräch: „Es wird noch ermittelt, ein Gutachten aus der Anästhesiologie sowie ein toxikologisches Gutachten sind noch ausständig. Der Beschuldigte sowie eine Reihe von Zeugen sind bereits einvernommen worden.“
Die OÖNachrichten berichteten exklusiv über den Verlauf. Mehr dazu hier: Personalwechsel in Kirchdorf: Umstrittene Primaria kehrt nicht zurück
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