KREMS. Der Südtirolerplatz soll ein völlig neues Gesicht bekommen. Das Kremser Architekturbüro Göbl konnte beim Gestaltungswettbewerb mit seiner „Neuinterpreation einer historischen Piazza“ die Jury überzeugen. Am Mittwoch hat der Gemeinderat die weiteren Planungsarbeiten in Auftrag gegeben. Die Bauarbeiten sollen bis Sommer 2017 abgeschlossen sein.
Beim Gestaltungswettbewerb für den Südtirolerplatz hat sich ein Kremser Architekturbüro durchgesetzt: Aus sechs Einreichungen wurde das Projekt der göbl architektur ZT GmbH zum Sieger gewählt. „Der neue Südtirolerplatz soll eine zeitgemäße Bühne für das städtische Leben bieten. Wir haben den Platz aus der Idee einer historischen Piazza entwickelt. Bürgern und Besuchern der Stadt bietet der freigespielte Raum die Möglichkeit, unterschiedliche Aktivitäten zu setzen“, umreißt Lukas Göbl das gestalterische Leitmotiv, vom dem er und sein Team die siebenköpfige Jury überzeugen konnten.
Im Zusammenhang mit den geplanten Bau einer privatfinanzierten Tiefgaragen unter dem Südtirolerplatz soll dessen Oberfläche neu gestaltet werden. Laut Magistrat sollte das Potenzial des Platzes als Entrée zur Kremser Altstadt in der Planung aufgegriffen und als logische Verlängerung der innerstädtischen Fußgängerzone weiterentwickelt werden. Ebenso sollte die Bedeutung des Platzes als prominenter Schnittpunkt zwischen Altstadt und Stadtpark deutlicher zur Geltung kommen. Die Jury sah diese Kriterien im Projekt von göbl architektur ZT GmbH am besten erfüllt.?
Der zentrale Bereich des Platzes wird im Siegerprojekt durch ein Rechteck definiert. Begleitende infrastrukturelle Maßnahmen sollen eine multifunktionale Bespielung des Platzes und verschiedene Veranstaltungen – Stadtfeste, Märkte, Konzerte, Public Viewings etc. – möglich machen. Die durch den Tiefgaragenbau wegfallenden Bäume in der Utzstraße sollen in großformatigen Trögen ersetzt werden. Entlang der denkmalgeschützten Mauer und der Tiefgaragenabfahrt sind Sitzbänke geplant. Die Beleuchtung soll minimal ausfallen, um dem Platz am Abend und in der Nacht eine angenehme mystische Stimmung zu geben und mit dem Steinertor nicht in Konkurrenz zu treten.
„Wir haben nach einer Lösung gesucht, die den hohen Anforderungen an unsere Stadt als UNESCO-Welterbe gerecht wird und den Bürgerinnen und Bürgern zusätzlich Lebensqualität bringt. Mit dieser Neuinterpretation des historischen Stadtplatzes ist beides gelungen. Der Südtirolerplatz wird einerseits architektonisch aufgewertet, andererseits entsteht hier ein Ort, der dazu einlädt, sich mit Freunden zu treffen, zu feiern oder einfach nur gemütlich zu flanieren „, sagt Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ). Baudirektor Reinhard Weitzer ergänzt: „Es freut mich besonders, dass einige Ideen und Anregungen, die im Vorfeld des Wettbewerbes von Kremser Bürgern eingegangen sind, im Siegerentwurf realisiert sind. Beispielsweise die Sitzgelegenheiten an der Brauhofmauer, ein Brunnen und die für alle nutzbare große Platzfläche.“
Mit Stimmenmehrheit hatte der Gemeinderat am Mittwoch die Planungsleistungen an das Architeturbüro Göbl vergeben. Die Planungskosten belaufen sich auf 124.000 Euro, die Gesamtkosten für die Oberflächengestaltung auf 1,325 Millionen Euro.
Alle Wettbewerbsarbeiten sind noch bis 13. November im Foyer des Kremser Rathauses zu sehen (Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 11 Uhr).
Eine ausführliche Berichterstattung zum Thema Südtirolerplatz gibt es in der kommenden Printausgabe der Kremser Tips!
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01.11.2015 10:32
Neues Gesicht?
Ich habe noch keinen gesichtsloseren Platz gesehen. Der Sieger - Planer scheint noch in den 60er Jahren zu leben! Verkehrslärm, Autogestank, Asphalt, kein Baum, kein Strauch, keine Blumen, kein Wasser, daher für Menschen unbrauchbar, so präsentiert sich das von der SPÖVP beschlossene und schwer überteuerte Projekt! Dieser Platz wird bald von der Autos in Besitz genommen werden. Aber es soll ja 2017 fertig gestellt sein und die Kremser und Kremserinnen können sich dann bei der 2017 stattfindenden GR Wahl gerne für diese Zumutung bedanken!