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Raureif: Ein Getränke Start-Up will den österreichischen Markt erobern

Leserartikel Martin Grob, 07.03.2017 15:30

Die Start-Up Szene wird international bereits als „das nächste große Ding“ gefeiert. Aber auch in Österreich tut sich einiges. Tips hat mit zwei Jungunternehmern gesprochen, die gemeinsam das Erfrischungsgetränk Raureif vertreiben. Patrick und Bernd erzählen dabei, wie schwierig es ist, Studium und Selbstständigkeit zu vereinbaren, was derzeit zu kurz kommt und welche Pläne sie für die Zukunft haben.

  1 / 2   Auch eine alkoholfreie Alternative zu Wein: Patrick Zechmeister (l.) und Bernd Menzl stoßen mit einem Glas Raureif an. Foto: Raureif

Bernd Menzl kommt aus Feldkirchen an der Donau bei Linz und Patrick Zechmeister aus der Weinstadt Langenlois in Niederösterreich. Gemeinsam studieren die beiden Tourism Management an der IMC Fachhochschule Krems. Bernd hat früher als Koch gearbeitet, dabei kam ihm die Idee für das Getränk Raureif. Patrick arbeitet derzeit neben Studium und Selbstständigkeit als Eventmanager in einem Wiener Hotel.

Tips: Was ist Raureif?

Patrick: Raureif ist ein neuartiges Erfrischungsgetränk aus heimischen Zutaten, wie dem fast vergessenen Verjus, also dem Saft aus unreifen Weintrauben. Außerdem Vogelbeere, schwarze Holunderbeere und Aronia, die auch als Apfelbeere bekannt ist und viel Vitamin C besitzt. 

Tips: Wer ist die Zielgruppe von Raureif?

Bernd: Feinschmecker, die den Genuss eines hochwertigen Produkts schätzen und gerne eine alkoholfreie Alternative zu Wein genießen möchten. 

Tips: Wie schwierig ist es, Selbstständigkeit und Studium miteinander zu vereinbaren?

Bernd: Für mich ist es ganz klar so, dass ich die Priorität auf das Unternehmen lege. Das muss laufen. Da passt das berufsbegleitende Studium allerdings dazu. Das lässt sich gut miteinander vereinbaren.

Patrick: Natürlich ist es oft anstrengend mit der Belastung umzugehen. Ich habe aber gelernt, mir meine Zeit besser einzuteilen. Ich lerne zum Beispiel im Zug auf dem Weg zur Arbeit nach Wien oder mache dort die Buchhaltung für Raureif. 

Tips: Welche Ziele habt Ihr für die nächsten Jahre mit Raureif?

Bernd: Wir möchten gerne österreichweit in der Gastronomie und in ausgewählten Feinkostläden mit Raureif vertreten sein und fixe Partner haben, mit denen die Zusammenarbeit gut funktioniert.

Patrick: Wir versuchen auch das gute Verhältnis mit unseren derzeitigen Partnern aufrecht zu erhalten und für die Zukunft weiter auszubauen.

Bernd: Unser Ziel für 2017 ist es, dass in Niederösterreich noch mehr Lokale auf uns aufmerksam werden und sagen: „Was ihr macht, wäre eine Bereicherung für unser Sortiment. Das würde gut zu uns passen“. Wir möchten, dass Gastronomen ihren Gästen mit Raureif einen Mehrwert bieten können. 

Tips: Wie sind die Aufgaben bei Euch verteilt?

Patrick: Ich mache die Buchhaltung und unterstütze im Verkauf in Wien und Niederösterreich. Bernd ist der kreative Kopf und ich bin mehr der Zahlenmensch.

Bernd: Ich bin für Raureif vermehrt in meiner Heimat in Linz und Umgebung unterwegs und für den Markenauftritt verantwortlich. Es muss natürlich alles schön aussehen und wir müssen genug Infos darüber geben, wo Raureif erhältlich ist. Ganz wichtig ist aber auch das Netzwerken mit anderen Unternehmern. 

Tips: Welche Tipp würdet ihr anderen Jungunternehmern mit auf den Weg geben?

Patrick: Auf jeden Fall genug Zeit für die Startphase einplanen, nichts überstürzen. Falls ihr in der Schule jemals Buchhaltung gelernt habt, macht Euch dieses Wissen zunutze. Oft gehen Unternehmen zugrunde, weil sie diesen Teil unterschätzen.

Bernd: Natürlich muss man fairerweise dazu sagen, wenn die Leute nichts von deiner Marke wissen, bringt auch die beste Buchhaltung nichts. 

Tips: Wie groß war bei Euch die Angst vor der Selbstständigkeit?

Patrick: Natürlich begleitet einen die Angst vor dem Misserfolg, aber damit muss man umgehen können.

Bernd: Für mich war die Angst gar nicht groß, weil ich an unser Produkt glaube. Ich sehe das sehr realistisch, der Erfolg kommt nicht so schnell, dazu braucht es neben Fleiß auch Glück. 

Tips: Viele Getränkeproduzenten möchten so schnell wie möglich in die Regale der großen ­Supermarktketten. Wieso möchtet Ihr das nicht?

Bernd: Das Problem, das ich dabei sehe ist, dass man in Supermärkten sehr schnell einmal gelistet wird. Wenn das Produkt allerdings nicht so angenommen wird wie erwartet, ist die Chance auch schon wieder vorbei. Deshalb muss man den Zeitpunkt für diesen Schritt sehr bewusst wählen.


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