KREMS. Der Sozialdemokrat Reinhard Resch steht weiterhin an der Spitze der Stadt Krems. Bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung am Dienstagabend wurde der 62-jährige Mediziner, der mit seinem Team die Gemeinderatswahl am 15. Oktober souverän gewonnen hatte, im Amt bestätigt. Als Vizebürgermeister wurden Eva Hollerer (ebenfalls SPÖ) und Erwin Krammer (ÖVP) bestimmt. Auffallend ist, dass viele Mandatare ungültig gewählt haben.
Die erste Gemeinderatssitzung der neuen Legislaturperiode war eine Zitterpartie. Mit einer auf den ersten Blick hauchdünnen Mehrheit – 21 von 40 Stimmen – wurde Reinhard Resch von den Mandataren erneut zum Bürgermeister gekürt. Da jedoch nur 27 Stimmzettel gültig waren, hätten in diesem Fall vom Gesetz her auch 14 Stimmen gereicht. 13 Stimmzettel blieben leer, die Vermutung liegt daher nahe, dass ÖVP (11 Mandate) sowie Grüne und ProKrems (jeweils ein Mandat) die Wiederwahl des Stadtchefs nicht unterstützt haben.
KLS dürfte Resch unterstützen
Die FPÖ (sechs Mandate) hatte bereits im Vorfeld öffentlich angekündigt, Resch nicht zu wählen, da er ihnen den Vorsitz im Kontrollausschuss verwehrt hätte. Diesen bekommt traditionell die stimmenstärkste Fraktion, die nicht im Stadtsenat vertreten ist – in diesem Fall also die KLS (zwei Mandate). Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass SPÖ (19 Mandate) und KLS gemeinsam Resch gewählt haben. Die FPÖ wiederum dürfte geschlossen für ihre Spitzenkandidatin Susanne Rosenkranz votiert haben, die sechs Stimmen erhielt.
Ergebnis der Vizebürgermeister-Wahl
Mit 22 von 40 Stimmen (davon gültig: 24) wurde die bisherige Sozialstadträtin Eva Hollerer zur neuen 1. Vizebürgermeisterin gewählt. Neuer 2. Vizebürgermeister ist der ehemalige Finanzstadtrat und ÖVP-Spitzenkandidat Erwin Krammer, der 21 von 40 Stimmen (davon gültig: 22) erhielt.
Deutlich mehr Zuspruch für neue Stadträte
In den Stadtsenat wurden zuvor folgende zehn Mandatare gewählt: Eva Hollerer (37 Stimmen), Günter Herz (40 Stimmen), Albert Kisling (39 Stimmen), Helmut Mayer (38 Stimmen), Alfred Scheichel (39 Stimmen) und Werner Stöberl (39 Stimmen) für die SPÖ, Erwin Krammer (29 Stimmen), Sonja Hockauf-Bartaschek (30 Stimmen) und Martin Sedelmaier (30 Stimmen) für die ÖVP sowie Werner Friedl (30 Stimmen) für die FPÖ. Günter Herz, Helmut Mayer und Martin Sedelmaier sind übrigens das erste Mal im Gemeinderat vertreten.
16 neue Gemeinderäte
Insgesamt 16 Kandidaten zogen neu ins Stadtparlament ein. Neben Herz, Mayer und Sedelmaier sind dies: Mario Brandstetter, Michael Fertl, Hannelore Rohrhofer, Sona Strummer und Kemal Yayla (alle SPÖ), Petra Breith, Christa Eberl, Edith Gruber und Jürgen Kreibich (alle ÖVP) sowie Bernhard Distelbacher, Christoph Hofbauer, Susanne Rosenkranz und Michel Szing (alle FPÖ).
Kontrollausschuss gewählt
Der Kontrollausschuss in der kommenden Legislaturperiode besteht aus den Gemeinderäten Klaus Bergmaier, Gabriele Mayer und Sona Strummer (SPÖ), Wolfgang Mahrer (KLS), Edith Gruber und Martina Höllerschmid (beide ÖVP) sowie Bernhard Distelbacher (FPÖ).
Resch: Appell zur Zusammenarbeit
„Mit Demut und großem Respekt, vor allem aber voller Zuversicht gehe ich in die kommende Funktionsperiode“, erklärte Bürgermeister Reinhard Resch in seiner Antrittsrede und appellierte gleichzeitig an die Zusammenarbeit aller Mandatare. Resch zufolge gibt es bislang noch kein Arbeitsübereinkommen für eine künftige Regierungskoalition und somit auch noch keine stabile Mehrheit. Als Schwerpunkte für die nächsten fünf Jahren nannte er unter anderem die Einführung eines Stadtmarketings, die Umsetzung der Tourismusstrategie, der Erarbeitung eines Mobilitätskonzepts und die Belebung der Innenstadt.
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