Rossstall war Thema bei "Bist du deppert!"

Dass das Thema im Fernsehen so parteipolitisch aufgerollt wurde, damit hat Lambachs Amtsleiter Franz Pohn keine Freude. „Es muss jetzt wieder einmal Ruhe einkehren. Wir haben den Veranstaltungssaal da und werden das Beste daraus machen. Die Sache ist in der Sendung zu sehr ins Lächerliche gezogen worden“, sagt Pohn. Mit der vorhandenen Technik (Leinwand, Beamer, Basis-Tonanlage, Lüftung, Heizung, …) ließen sich sehr wohl Veranstaltungen gut abwickeln. Bei der Auslastung gäbe es Luft nach oben, aber es kämen laufend Anfragen herein. Was Pohn ärgert ist, dass ein Dokument als Nutzungskonzept präsentiert worden ist, das nie eines war. „Es war dies ein Entwurf einer Aufstellung über mögliche Nutzungen“, erklärt der Amtsleiter. Damals (2014) gab es andere politische Verhältnisse und damals fand das Projekt eben genug Zustimmung. Bürgermeister Klaus Hubmayer, der Puls4 für die Sendung ein Interview gegeben hat, ist derzeit auf Rehabilitation und nicht erreichbar.

Reaktionen der Nachbarn

Auch für Bürgermeister Christian Popp (Stadl-Paura, FP) ist das Thema in der Sendung zu lächerlich dargestellt worden. Er ist aber auch der Meinung, dass man vor Jahren eine gemeinsame Lösung mit Lambach und Edt finden hätte sollen, um ein gemeinsames Veranstaltungszentrum auf die Beine zu stellen. Gescheitert ist das unter anderem an der Standortfrage. Nun muss Stadl-Paura selbst einen Veranstaltungssaal errichten, der groß genug ist. Im Gemeinderat beschlossen ist bereits die Adaptierung des Turnsaales der Volksschule als Mehrzwecksaal, es wird gezielt dafür angespart. Ins desolate Volksheim will man kein Geld mehr stecken.

Komedt ist sehr gut ausgelastet

Bürgermeister Max Riedlbauer aus Edt (VP) will die Diskussion nicht kommentieren, berichtet aber, dass der neue Veranstaltungssaal Komedt in Edt höchst zufriedenstellend ausgelastet ist.

Was war in der Puls4-Sendung zu sehen?

Kabarettistin Eva Maria Marold hat sich für die Puls4-Sendung „Bist du deppert – Steuerverschwendung und andere Frechheiten“ nach Lambach begeben. Ihr Interviewpartner und Tippgeber war Johann Fuchs, Gemeinderat der Neos. Er hat nicht nur die Größe, die schlechte Auslastung und die fehlende Licht- und Tontechnik im Rossstall kritisiert. Auch hätten es Lambach, Edt und Stadl-Paura seiner Aussage nach verabsäumt, ein gemeinsames Veranstaltungszentrum zu bauen. Nun hat jede Gemeinde ihr eigenes Projekt. Durch den Rossstall sei kein Geld mehr für die Sanierung des Turnsaales vorhanden, den man für größere Veranstaltungen braucht. Der Rossstall war zur Landesausstellung „Mensch und Pferd“ saniert und erweitert worden. Für die Landesausstellung sei der neue Saal aber nicht genutzt worden, wie Fuchs ergänzt.

2,8 Millionen Euro Baukosten

Auch für ein Puls4-Interview zur Verfügung gestellt hat sich Bürgermeister Klaus Hubmayer. Der SP-Ortschef sieht den Rossstall bekanntlich auch mit gemischten Gefühlen. Die Planungsphase und der Baubeginn fielen aber in die Ära seiner Vorgängerin Christine Oberndorfer (VP). Gekostet habe das Projekt Rossstall 2,8 Millionen Euro, wobei zwei Drittel vom Land und ein Drittel von der Gemeinde zu zahlen sind. Derzeit wird der Saal für Trauungen, Gemeinderatssitzungen, Ausstellungen, Vorträge oder Firmenfeiern genutzt. Bei Bestuhlung haben 120 Personen Platz, bei Tisch 80.