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Leondinger Volksschüler entdecken die Welt der heimischen Bauern

David Ramaseder, 09.10.2019 08:15

LEONDING/LINZ. Die dritte Klasse der Volksschule Leonding war fasziniert vom Brotbacken, erfuhr alles über die heimischen Wälder, kostete lokale Lebensmittel und ging auf Entdeckungsreise, was es im Boden so alles zu entdecken gibt. Tips war mit vor Ort. 

Das frische Obst und Gemüse kam bei den Leondinger Volksschülern gut an. Foto: Ramaseder
  1 / 23   Das frische Obst und Gemüse kam bei den Leondinger Volksschülern gut an. Foto: Ramaseder

Über 1.000 Kinder waren am 1. und 2. Oktober in der Landwirtschaftskammer OÖ zu Gast, um  aus erster Hand die heimische Landwirtschaft genauer kennenzulernen. Gemeinsam mit den „Schule am Bauernhof-Betrieben“ und Seminarbäuerinnen sowie Vertretern aus der Region wurde für die interessierten Schüler ein abwechslungsreiches und ansprechendes Programm zusammengestellt.

„Die Kinder werden einen aktiven Vormittag miterleben, bei dem Themen wie gesunde Ernährung, Herkunftskennzeichnung, Lebensmittelverarbeitung oder auch die Verwendung des Rohstoffes Holz besprochen werden. Kinder und Pädagogen erhalten auch einen Überblick, wie vielfältig die Angebote der bäuerlichen Betriebe speziell für Schulen sind“, erläutert Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger.

Richtiges Bewusstsein bei den Kindern schaffen

Schon bei der ersten Station waren die Kinder aus Leonding mit viel Eifer bei der Sache, durften sie doch gleich mit einer Stärkung in den Vormittag starten. Beim gemeinsamen Burger zubereiten wurde ihnen bewusst gemacht, wie viel Wasser, Gras, Heu und Kraftfutter eine Kuh benötigt, bevor sie uns die Milch oder auch Fleisch liefern kann. „Uns ist ganz wichtig, dass wir schon bei den Kindern das Bewusstsein schärfen, wieviel Arbeit bei der Erzeugung von Lebensmitteln dahintersteckt, und dass nichts achtlos weggeworfen werden soll“, so die Betreuerin für die Klasse von der Landwirtschaftskammer.

Das Gehörte wird in den Lehrplan aufgenommen, wie uns die Klassenlehrerin Sabine Friedrich bestätigt: „Wir konnten uns natürlich vorher nicht allen Themen widmen, aber die Kuh wird als Nachbereitung im Unterricht behandelt werden.“ Da sogar die Brötchen von den Schülern selbst geformt und zubereitet wurden, ließen sie sich den fertigen Burger ganz besonders schmecken.

Was wächst auf den Feldern?

Auf Schaubildern wurden den wissbegierigen Kindern alle heimischen Getreidesorten vorgestellt. Um einen besseren Eindruck zu erlangen, konnten sie auch die Körner begutachten und sogar angreifen. Der Vortragende war vom Wissen der Leondinger Kinder begeistert, die sogar die eher unbekannte Hirse sofort richtig erkannten. Neben dem Aufbau und wie ein Korn im Innneren ausschaut, erfuhren sie auch, wann welche Getreidesorten angebaut werden und welche sich am besten fürs Brotbacken eignen.

Nützliche Regenwürmer

Bei der Station „Was lebt im Boden“ war schnell die Begeisterung der Kinder geweckt, als gefragt wurde, wer schon einmal einen Regenwurm in der Hand gehabt hat. Fast alle Volksschüler hatten dabei wenig Berührungsängste und konnten kaum glauben, wie nützlich so ein Regenwurm für die Bodenaufbereitung ist. Er lockert die Erde nicht nur perfekt auf und lässt durch die bis zu drei Meter langen Röhren das Wasser auf den Feldern besser einsickern, auch die Ausscheidungen sind für die Landwirte als wertvoller Dünger ein gern gesehenes Nebenprodukt.

Beim abschließenden Quiz zum Thema Regenwurm erfuhren die Kinder und Lehrer nicht nur, dass sich der Name nicht vom Niederschlag, sondern von „reger Wurm“ ableitet, bewiesen aber ebenfalls ihr bereits großes Wissen zu dem Thema. „Man merkt bei vielen Kindern auch, dass den Eltern das Thema wichtig ist und durchaus auch zuhause eine Rolle spielt“, freut sich die Klassenlehrerin über das große Engagement ihrer Schützlinge.

Wald in Gefahr

Bei der Frage, was man im Wald nicht machen darf, wussten die Kinder genauestens Bescheid. Auch nannten sie sofort den Borkenkäfer als größte Bedrohung für die heimischen Wälder. Ein Schauglas, in dem man den Schädling aus nächster Nähe beobachten konnte, war die große Sensation. Neben der Erkenntnis, dass der Süßstoff aus Holz sogar in Kaugummi verarbeitet werden kann oder daraus sogar Zucker oder Essig gemacht werden kann, begeisterten besonders die Jahresringe eines 179 Jahre alten Baumes.

Geschmacksschule

Ein ganzer Tisch voll mit frischem Obst und Gemüse hat es den Schülern bei der letzten Station angetan. Sie durften alles kosten und ihnen wurde demonstriert, wie man feststellt, ob ein Apfel frisch ist. „Wenn alles zischt und spritzt beim Anschneiden, ist er es“, betont die Seminarbäuerin aus Gallneukirchen, die sich beeindruckt zeigt, dass die Kinder sofort aufschrien, als sie ein Joghurt wegwerfen wollte, das bereits das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hatte. „Das kann man noch länger essen“, wurde sie von einem Volksschüler hingewiesen.

Zum Abschluss gab es noch Tipps, wie man Lebensmittel am besten lagert, um sie möglichst lange frisch zu halten. Die Freude war groß, als zum Abschied ein Klassenbaum als Geschenk überreicht wurde.


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