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Kein Klo am Bahnhof: „Wir müssen für die Öffi-Fahrer aktiv werden“

Michaela Primessnig, 02.06.2021 13:58

PIBERBACH/KEMATEN. Dass es am neuen modernen Bahnhof Kematen-Piberbach kein WC mehr gibt, sorgt in der Bevölkerung schon länger für Unmut. Für Pendlerbahnhöfe ist das bei der ÖBB nicht mehr vorgesehen.

Christian Deutinger (FP), Helmut Führlinger und Roland Primetzhofer (SP) (Foto: privat)
Christian Deutinger (FP), Helmut Führlinger und Roland Primetzhofer (SP) (Foto: privat)

„Toiletten am Bahnhof sind ein häufig diskutiertes Thema. Die ÖBB-Infrastruktur AG verfolgt seit einigen Jahren aus mehreren Gründen die Strategie, an typischen Pendlerbahnhöfen keine WC-Anlagen mehr zur Verfügung zu stellen. Einerseits kommen Pendler ehrfahrungsgemäß mit wenig Zeitreserven zum Bahnhof und warten somit relativ kurz. Darüber hinaus steht ihnen in nahezu jedem Zug eine Toilette zur Verfügung. Außerdem sind Toilettenanlagen auf Bahnhöfen häufig Vandalismus und Verunreinigungen ausgesetzt, was wiederum einen erhöhten Wartungsbedarf zur Folge hat“, heißt es aus der Konzernkommunikation der ÖBB.

„Gemeinde muss aktiv werden“

Das wollen die Fraktionsobmänner Helmut Führlinger (SPÖ) und Christian Deutinger (FPÖ) aus Kematen und der Fraktionsobmann der SPÖ-Piberbach, Roland Primetzhofer, so nicht hinnehmen. „Wir setzen uns dafür ein, dass ein öffentliches WC im Bahnhofsgebäude wieder errichtet wird und sich die Gemeinden bei den Kosten entsprechend beteiligen“, sind sich die drei einig. „Wenn die ÖBB dieses Service nicht mehr anbieten kann, sind wir seitens der Gemeinden gefordert, hier für unsere Bürger aktiv zu werden.“ „Viele Bürger kamen mit diesem Anliegen auf mich zu. Nachbarn berichten, dass in ihren Gärten die Notdurft verrichtet wird. Wobei niemand nachvollziehen kann, weshalb die Gemeinden Bauprojekte in Millionenhöhe realisieren können, aber eine WC-Anlage am Bahnhof zu teuer ist“, schildert Roland Primetzhofer.

ÖBB legt Latte für Bahnhofsklo hoch

Auch der Piberbacher Bürgermeister Markus Mitterbaur kennt die Thematik nur zu gut: „Wir haben schon mehrmals interveniert in dieser Sache. Wir verstehen auch nicht, dass man die Latte so hoch legt. Es müssten laut ÖBB 8.000 Leute am Tag bei uns wegfahren. Das Problem ist, dass es nicht unser Grundstück ist. Wir tun alles, um Bahnfahren attraktiv zu machen. Wenn wir als Gemeinden aber etwas einfordern, wird das leider nicht gehört.“


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