Vier Beine, eine Vision – HTL Schüler entwickeln Laufroboter mit KI
LEONDING/NEUFELDEN. Drei engagierte Schüler der HTL Leonding und der HTL Neufelden haben ein ambitioniertes Projekt auf die Beine gestellt – im wahrsten Sinne des Wortes. Ihr vierbeiniger Laufroboter vereint neueste Technik, kluges Design und präzise Handarbeit. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Der Roboter erinnert nicht nur optisch an das berühmte Modell „Spot“ von Boston Dynamics, sondern steht diesem auch funktional in nichts nach. Die Grundlage des Roboters bildet ein ausgeklügelter mechanischer Aufbau aus über 100 Einzelteilen. Diese wurden mithilfe moderner CAD-Software entworfen und mit carbonfaserverstärktem Kunststoff direkt an der HTL Leonding auf hochleistungsfähigen 3D-Druckern gefertigt. „Ohne die speziellen Drucker mit Carbon-Technologie wäre das Projekt in dieser Form nicht möglich gewesen“, erklärt Fachschulabsolvent Louati Momen.
Auch bei der Elektronik packten die Schüler selbst an. Von der Auswahl über die Montage bis hin zur Verdrahtung stammt alles aus der eigenen Werkstatt. Das Resultat ist ein robuster, agiler Roboter, der nicht nur stabil auf allen vier Beinen steht, sondern auch beeindruckende Kunststücke vorführen kann. Möglich machen das integrierte Lagesensoren zur automatischen Stabilisierung, eine Infrarotkamera für Nachtsicht und ein KI-Chip zur Echtzeit-Objekterkennung. Die Steuerung erfolgt über ein eigens entwickeltes Interface – samt passendem Gehäuse aus dem 3D-Drucker.
Doch nicht nur Technik, auch Teamarbeit und Software-Know-how spielten eine zentrale Rolle. „Die größten Herausforderungen lagen eindeutig in der Software“, berichtet HTL-Schüler Alex Holzer. „Mechanische Grenzen mussten wir mit komplexen Algorithmen überwinden.“ Cesario Kufner, dritter im Bunde, ergänzt: „Die Kombination aus Technik, Teamarbeit und Projektmanagement hat mich persönlich enorm weitergebracht.“
Unterstützt wurden die Schüler über ein Jahr hinweg von Michael Wagner, der das Projekt begleitete und betreute. „Die Zielstrebigkeit und der Innovationsgeist dieses Teams haben mich tief beeindruckt. Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn Talent auf moderne Ausbildung und gute Rahmenbedingungen trifft“, betont der Lehrer an der HTL Leonding.
Eine dieser Rahmenbedingungen war die großzügige finanzielle Unterstützung durch die Firma Schrack Technik, ohne deren Engagement der Bau des Roboters in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Mit ihrem Projekt zeigen die drei jungen Entwickler eindrucksvoll, wie zukunftsweisende Technik bereits heute in heimischen Klassenzimmern entstehen kann – und dass große Innovation manchmal auf vier Beinen steht.
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