
TRAUN. Die vier findigen Köpfe Philip Buchberger, Jeremias Blaickner, Christoph Fürst und Wolfgang Preisinger haben bei ihrem Partner Keplinger Holz in Traun mit ihren Klima-Inseln ein innovatives Projekt zur Kühlung überhitzter Plätze in Innenstädten vorgestellt. Angesichts der zunehmenden Anzahl von Tropennächten und der steigenden Bedeutung des Klimaschutzes wird diese Thematik immer dringlicher.
Die Idee für die Klima-Inseln entstand vor fünf Jahren aus der Leidenschaft für das Thema Klimawandel von Christoph Fürst. Ursprünglich wollte man die Plätze mit Rankpflanzen überwuchern lassen, was jedoch aus verschiedenen Gründen nicht realisierbar war. Stattdessen entschied man sich für würfelförmige Elemente, die sich leicht mit einem Stapler bewegen lassen, was insbesondere bei großen Veranstaltungen von Vorteil ist. Während das Pflanzen von Bäumen eine klassische Lösung darstellt, gestaltet sich dies in innerstädtischen Gebieten oft schwierig aufgrund von Tiefgaragen oder vergrabener Infrastruktur. Aus diesem Grund wurde die Idee der „Klima-Inseln“ entwickelt.
Smarte Lösung
Das innovative Konzept bietet zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Bäumen. Innerhalb von nur zwei bis drei Jahren erreichen die speziell entwickelten Pflanzen eine Blattoberfläche, die mit der eines ausgewachsenen Baumes vergleichbar ist. Neben der Beschattung spielt die Verdunstung eine entscheidende Rolle bei der Kühlung. Ein intelligentes Bewässerungssystem, das idealerweise mit Regen- oder Grauwasser betrieben wird, sorgt dafür, dass die Pflanzen optimal versorgt werden. Bei Regenfällen wird die Bewässerung automatisch reduziert, während sie bei heißem Wetter erhöht wird. Dadurch gelangt mehr Wasser in das Blattwerk, was zu einer verstärkten Verdunstung führt und somit die kühlende Wirkung verstärkt.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Sprühnebelanlagen, die Trinkwasser verbrauchen, stellen die Klima-Inseln eine nachhaltigere Alternative dar. Ein neues System ermöglicht neben der Nutzung des Regenwassers von Dachflächen zudem die Nutzung von Straßenwasser bei Starkregenereignissen.
Im Winter lassen die Pflanzen ihre Blätter abfallen, um das Licht zu nutzen. Im Frühjahr beginnt das Wachstum erneut und der positive Effekt auf das Mikroklima setzt wieder ein. Für die Klima-Inseln werden drei Pflanzenarten verwendet: Pfeifenwind, Geißblatt und Wilder Wein. Bei der Auswahl wurden zahlreiche Faktoren wie Blattgröße, Wartungsaufwand, Anfälligkeit für Schädlinge und Verdunstung berücksichtigt. Zudem bieten die Klima-Inseln wichtigen Lebensraum für Insekten.
Vielfältige Nutzung
Die Klima-Inseln basieren auf einem flexiblen Modulsystem, das erweitert werden kann und es ermöglicht, Räume entsprechend den individuellen Anforderungen zu schaffen. Sobald angenehmere Klimabedingungen geschaffen wurden, können die Plätze multifunktional genutzt werden. Es werden Ankerpunkte für Sitzbänke, Tische, gekühlte Vitrinen und sogar Bühnenelemente angeboten, die je nach Bedarf installiert werden können. Diese vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten machen die Klima-Inseln sowohl für Arbeits- als auch für Festivitätszwecke attraktiv.
Die Resonanz auf das Projekt ist bisher überwältigend, doch ob die Zeit bereits reif für die breite Umsetzung ist, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Die Errichtung der Klima-Inseln ist zwar mit Kosten verbunden, jedoch bieten viele Gemeinden spezifische Förderprogramme im Bereich des Klimaschutzes, um Anreize für nachhaltige Projekte zu setzen. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage www.klimainseln.com