Michael Hayböck beendet Skisprung-Karriere: „Der perfekte Moment“
KIRCHBERG-THENING. Nach mehr als einem Jahrzehnt im Weltcup-Zirkus sagt Michael Hayböck dem Skispringen Lebewohl. Bei einer Pressekonferenz in Salzburg gab der 33-jährige Kirchberg-Theninger am Dienstag, 4. Februar, bekannt, dass die laufende Saison seine letzte sein wird. Der mehrfache Medaillengewinner möchte sich künftig vor allem seiner Familie und neuen Herausforderungen widmen.

Hayböcks Karriere ist geprägt von Erfolgen: Neun Medaillen bei Großereignissen, darunter Olympiasilber mit dem österreichischen Team 2014 in Sotschi, fünf Weltcupsiege und insgesamt 26 Podestplätze. Besonders in Erinnerung bleibt sein erster Weltcupsieg 2015 in Bischofshofen – ausgerechnet bei der Vierschanzentournee, bei der sein langjähriger Zimmerkollege Stefan Kraft den Gesamtsieg holte. Auch in seiner letzten Saison zeigte der Routinier noch einmal seine Klasse mit drei Podestplätzen.
„Die Entscheidung, einen Schlussstrich zu ziehen, ist natürlich keine, die man von heute auf morgen trifft“, erklärte Hayböck. „Über die letzten Monate stellte sich mehr und mehr das Bauchgefühl ein, dass nach dieser Saison der perfekte Moment ist, um frohen Mutes die Karriere zu beenden, Zeit für die Familie zu haben und mich auf Neues zu freuen.“
Sein Rücktritt ruft große Wertschätzung aus dem Team hervor. Cheftrainer Andreas Widhölzl würdigte Hayböcks Talent und Fleiß: „Er hat eine lange, schöne Karriere mit vielen Highlights gehabt und dabei immer wieder seinen klugen Kopf unter Beweis gestellt. Ich wünsche ihm, dass er die Zeit in der sogenannten Sportpension genießen kann.“ Auch Florian Liegl, sportlicher Leiter für Skispringen und Nordische Kombination, gratulierte Hayböck zu einer „sensationellen Karriere“ und hofft, dass er dem Sport in irgendeiner Form erhalten bleibt.
In der laufenden Weltcup-Saison holte der Routinier bisher drei Podestplätze, allesamt in Deutschland (Titisee-Neustadt, Garmisch-Partenkirchen sowie zuletzt beim Skifliegen in Oberstdorf). Während Hayböck noch die verbleibenden Wettkämpfe der Saison bestreiten will, richtet sich sein Blick bereits auf die Zukunft. Erst im vergangenen Oktober wurde er Vater – und freut sich nun darauf, Zeit mit seiner Familie zu verbringen.
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