HÖRSCHING. Der Ausfall von „Niki“ (flyniki) für den Sommerflugplan war und ist für die Reiseveranstalter eine Katastrophe. Größter Partner von Niki in Österreich war Thomas Cook. Im Rahmen einer Pressekonferenz erzählte Vorstand Ioannis Afukatudis von den Turbulenzen und auch davon, was man für Linz noch retten konnte.
„Die Nachricht von Niki im Dezember hat uns schwer getroffen. Das hat uns 50 Prozent des Programms gekostet“, so Afukatudis. Etwa 15 Prozent des Verlustes konnten bisher kompensiert werden. So fehlt ab Linz etwa Ibiza, auch ein 4500-Sitze-Flug nach Mallorca ist weggefallen. Mallorca machte im Vorjahr 40 Prozent der gesamten Thomas-Cook-Kapazitäten ab Linz aus – heuer sind es nur noch 18 Prozent.
„Das Tragische daran ist: Die Nachfrage wäre da, nur die Flieger gibt es schlichtweg nicht“, so Afukatudis.
Das Angebot des Reiseveranstalters ab Linz ist daher heuer sehr Griechenland-lastig: Kreta, Rhodos und Zakynthos machen gemeinsam 63 Prozent des Angebotes aus (18 Prozent Mallorca, 19 Prozent Bulgarien).
Flughafen-Direktor Gerhard Kunesch nutzte die Gelegenheit, sich bei Thomas Cook und auch den anderen Reiseveranstaltungs-Partnern des blue danube airports zu bedanken: „Zum Glück haben die Veranstalter auch für uns als Regionalflughafen alle Anstrengungen unternommen, um Ersatz für die Ausfälle zu finden. In so einer Ausnahmesituation hätten sie auch ihre Kräfte auf den großen Flughäfen bündeln können, das haben sie aber nicht getan.“ So konnten auch für den Sommerflugplan ab Linz beinahe 95 Prozent der ursprünglich geplanten Destinationen gehalten werden. „Das war eine Meisterleistung“, so Kunesch abschließend.
Türkei auf dem Abstellgleis, neuer Ägypten-Flug ab Linz
Aufgrund der politischen Lage ist die Nachfrage nach Urlaubsflügen in die Türkei extrem gesunken. Abgesehen von Wien gibt es im Sommerflugplan 2017 keinen einzigen Flug eines Bundesländerflughafens nach Antalya. Dafür ist Ägypten wieder mehr gefragt. So steht seit Freitag, 7. April fest, dass ETI neben Hurghada nun auch jeden Freitag von Linz nach Marsa Alam fliegt.
Hintergrund
Die Umstrukturierung von Air Berlin und Österreich-Ableger Fly Niki gemeinsam mit der TUI-Gruppe und der Etihad Aviation Group haben zu diesen Maßnahmen geführt. Air Berlin hat im Dezember ihre Anteile an NIKI Luftfahrt GmbH an Etihad Investment Holding Company veräußert. Im Rahmen der Sanierung von Air Berlin war zuerst nur die Rede von einer Streichung der Städteflüge - im Jänner 2017 wurde aber dann bekannt gegeben, dass auch der Ferienflugplan betroffen sein wird.
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