Pasching muss Sportler-Anliegen und Anrainer-Bedürfnissen gerecht werden
PASCHING. Seit Bekanntwerden der Pläne zur Erweiterung der Sportflächen in Wagram prallen unterschiedlichste Standpunkte seitens Befürwortern und Skeptikern aufeinander. Am Montag fand ein persönliches Gespräch zwischen Bürgermeister Peter Mair, Vizebürgermeister Gisbert Windischhofer und der Bürgerinitiative für den Erhalt des Waldes statt.
Wie berichtet, haben die FC Juniors im November 2018 einen Antrag auf zwei neue Trainingsflächen gestellt. „Die FC Juniors befinden sich mit ihren Nachwuchsteams in einer Spielgemeinschaft mit dem LASK. Auch der neu gegründete Verein SV Pasching 16, der neben der Kampf- und einer Reservemannschaft auch zwei Nachwuchsteams stellen muss, benötigt Sportflächen. Es gehört zu unserer Aufgabe, den Breitensport zu fördern“, betonte Bürgermeister Peter Mair im Rahmen des Gespräches.
Bürgermeister Peter Mair: „Es gehört zu unserer Aufgabe, den Breitensport zu fördern.“
Daher habe der Gemeinderat mit Jahresende den Baurechtsvertrag mehrheitlich beschlossen. „Dieser bleibt nur dann rechtskräftig, wenn das Umwidmungsverfahren positiv abgeschlossen wird.“
Einspruchsmöglichkeiten im Umwidmungsverfahren
Dieses Umwidmungsverfahren wurde bereits vom Planungsausschuss und dem Gemeinderat eingeleitet. Im Umwidmungsverfahren sind öffentliche Auflagen für Einspruchsmöglichkeiten vorgesehen. „Sobald das Verfahren so weit ist, erfolgt eine Veröffentlichung an der Amtstafel, dann können sich die Bürger hier nochmals einbringen“, so Mair.
Schutzmaßnahmen für Lärm und Licht
Die betroffenen Flächen im Ausmaß von 25.000 Quadratmetern würden allesamt außerhalb des Wasserschutzgebietes und nicht direkt zu den angrenzenden Bewohnern liegen. Konkret gehe es um die naturbelassene Grünzone zwischen den bestehenden Trainingsplätzen und der Wagramer Siedlung. Auf Basis zweier Gutachten wurden Schutzmaßnahmen für Lärm und Licht erarbeitet.
Bürgerinitiative nach Bürgermeister-Gespräch enttäuscht
Nicht zufrieden mit dem Ergebnis des Gespräches zeigt sich Ruth Kropshofer, Sprecherin der Bürgerinitiative gegen die Trainingsplätze.
Mehr als 730 Unterschriften haben sie und ihre Mitstreiter bereits gegen des Vorhaben gesammelt. „Die Gemeindevertreter zweifeln die Legitimierung der Unterschriften an, da wir in unserer ersten Aussendung die zu rodende Fläche nicht korrekt angegeben haben. Dass wir trotz Nachfrage bei der Gemeinde keine Informationen erhalten haben, lassen sie so nicht gelten.“
Anrainer Hans Fuchs: „Wir erleben schon jetzt beschädigte Autos, vermüllte Straßen, Polizeiaufmärsche und Zufahrtsbehinderungen. Irgendwann ist es genug.“
Abgesehen vom Schutz der Grünfläche geht es den Anrainern aber auch um ihre Lebensqualität. „Wir haben schon beschädigte Autos, vermüllte Straßen, Polizeiaufmärsche und Zufahrtsbehinderungen erlebt. Irgendwann ist es genug. Vor dem Hintergrund der aktuellen Berichterstattung um das neue Stadion in Pichling kommt der Rodung eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Damit ist auch die Befürchtung nicht auszuschließen, dass in Wagram das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist“, sagt etwa Anrainer Hans Fuchs.
Auch Anrainerin Martina L. macht sich Sorgen: „Meine Befürchtungen sind, dass durch den erhöhten Verkehr, die Lärm- und Lichtbelastung der Erholungswert nicht mehr gegeben ist und Lebens-, Wohn- und Wasserqualität stark sinken.“ Die Bürgerinitiative jedenfalls will alle Möglichkeiten ausschöpfen, um für die Anrainer „das Schlimmste“ zu verhindern.
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