Arbeitslosigkeit im Bezirk Linz-Land sinkt, jedoch Anstieg bei Langzeitbeschäftigungslosen
OÖ/Bezirk Linz-Land. Im Mai waren in Oberösterreich um 3.467 Personen weniger arbeitslos als im Vormonat April. Einen positiven Trend zeigt auch die Nachfrage nach Arbeitskräften.
„Die Öffnung der Hotellerie und Gastronomie hat sich positiv ausgewirkt und bewirkt einen Rückgang der Vorgemerktenzahlen. Die Erholung am heimischen Arbeitsmarkt setzt sich weiter fort. Mittlerweile liegt die Beschäftigung sogar höher als im Mai 2019“, so AMS OÖ-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer.
Mehr Langzeitbeschäftigungslose
Im Arbeitsmarktbezirk Traun gab es im Mai 3.484 vorgemerkte Arbeitslose. Die Arbeitslosigkeit verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um minus 37,2 Prozent. 1.150 Personen befinden sich in Schulung (plus 38,9 Prozent). Bei den unselbstständig Beschäftigten (insgesamt 67.405 Personen) betrug die Arbeitslosenquote im April 5,3 Prozent (5,4 Prozent bei Frauen und 5,2 Prozent bei Männern). Am höchsten war sie im Bereich „wirtschaftsnahe Dienstleistungen“ (16,3 Prozent) vor dem Bereich „Beherbergung/Gastronomie“ (15,5 Prozent). Von einer höheren Arbeitslosenquote sind lediglich die Gruppen der Langzeitbeschäftigungslosen (plus 27,4 Prozent) und der Langzeitbeschäftigungslosen über 50 Jahre (plus 24 Prozent) betroffen.
Frauen stärker betroffen
Frauen sind eher von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen als Männer. Ende April waren im Bezirk Linz-Land 582 Frauen betroffen, also 32,4 Prozent aller arbeitslosen Frauen. Michaela Billinger, die Leiterin des AMS Traun, sieht das durch eine Rückkehr in alte Rollen begründet. „Während des Home Schooling waren es eher Mütter als Väter, die bei den Kindern zuhause blieben. Für Dienstgeber ist es meistens weniger Risiko, einen Mann einzustellen als eine Frau. Hinzu kommt, dass Männer oft mehr verdienen und deswegen die Frau zuhause bleibt“, erklärt sie.
Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erwarten
Im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit gelte es, rasch zu handeln (early intervention). „Für Arbeitslose ist es schwerer, einen Job zu bekommen, als aus einem Dienstverhältnis heraus“, so Billinger. Verschiedene Förderprogramme wie das Restart-Programm, die Kombilohnbeihilfe, das Sprungbrett-Programm oder das Gemeindeprojekt Linz-Land versuchen, Langzeitbeschäftigungslose wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Ende April waren im Bezirk Linz-Land 447 Betriebe und 6.400 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Diese wird möglicherweise verlängert. „Da ab Ende des Jahres verstärkt mit Insolvenzen gerechnet werden muss, rechne ich auch mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote“, so Billinger.
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