Pläne und Visionen für Neuhofen: „Sein Weg war auch mein Weg“
NEUHOFEN. Nach dem plötzlichen Tod von Bürgermeister Christian Maurer übernahm per Landesgesetz Vizebürgermeisterin Petra Baumgartner die Amtsgeschäfte. Im Interview mit Tips erzählt sie, welchen Weg sie nun weitergehen will und was sich in Neuhofen gerade tut.
Tips: Wie geht es Ihnen nach etwa einem Monat als Bürgermeisterin?
Baumgartner: Ich versuche gerade, dass alles zügig weitergeht, damit einfach nichts liegen bleibt. Ich möchte mich in Neuhofen einbringen – ich habe Ideen und da versuche ich jetzt schon zu schauen, wie man die Bevölkerung miteinbauen kann. Man merkt, dass es extrem viele Leute gibt, die sagen „Ich will etwas für den Ort tun“ und das finde ich toll – da ist unser Motto „Zusammenwachsen statt weiterwachsen“ voll aufgegangen.
Tips:Welchen Weg möchten Sie nun politisch weitergehen?
Baumgartner: Wir hätten miteinander sehr viel vorgehabt und die Visionen, die der Christian gehabt hat, die haben wir ja eigentlich gemeinsam im Team entwickelt. Sein Weg war eigentlich auch mein Weg beziehungsweise auch der unsrige. Für uns ändert sich jetzt also von dem her, was unsere Visionen sind, nicht wirklich etwas. Es ist jetzt nur für mich die Position und die Verantwortung eine andere.
Tips: Wie steht es um die Neuwahl?
Baumgartner: Es gibt jetzt gewisse Fristen, die wir einzuhalten haben. Wir haben am 31. Juli die Bürgermeisterwahl angesetzt – ich wollte diese relativ bald machen, damit die Stabilität und die Routine im Ort wieder Einkehr hält. Ansonsten würde man wieder Monate verlieren, die eigentlich für die Bevölkerung gearbeitet gehören.
Ich selbst möchte mich als gebürtige und überzeugte Neuhofnerin mit meiner ganzen Kraft für Neuhofen einsetzen. Ich sehe das große Potenzial in unserem Ort und dass wir da ganz viel miteinander machen können.
Tips: Wie sieht es mit dem neuen Gemeindedienstleistungszentrum aus?
Baumgartner: Das Gemeindedienstleistungszentrum wurde ja leider abgerissen, ohne dass die Ausschreibung fertig war. Darum sind wir jetzt in diesem Provisorium eingemietet, wo nicht einmal jeder Mitarbeiter einen Arbeitsplatz hat. Der Stand ist der, dass uns die Firmen nicht gerade die Türen einrennen. Wir haben eigentlich eine beschränkte Ausschreibung gemacht, sodass Neuhofner Firmen zum Zug kommen. Die sind aber natürlich auch sehr ausgelastet, deshalb haben wir die Angebotslegung auch verlängert, damit wir zum Teil überhaupt Angebote bekommen. Es tun sich viele einfach mit dem Fixpreis schwer. Jetzt ist halt die große Frage: Bleibt man länger in Miete und hofft, dass die Preise wieder stabiler werden oder baut man sehr teuer?
Tips: Welche Projekte gibt es sonst derzeit in Neuhofen?
Baumgartner: Auch ein Thema bei uns sind die zu wenigen Parkplätze und der Durchzugsverkehr. Da hat es gerade die Trassenverordnung vom Land Oberösterreich gegeben, wo wir jetzt schauen werden, dass wir uns als Neuhofen miteinbringen und auch für die betroffenen Anrainer den bestmöglichen Schutz bieten können.
Außerdem ist unsere Schule seit Jahrzehnten dieselbe – die Anzahl der Kinder ist in letzter Zeit extrem gestiegen und die Infrastruktur hängt ordentlich nach. Auch viele kleinere Projekte haben wir schon angefangen umzusetzen, etwa das Food-Sharing Projekt.
Tips: In Neuhofen wurden ja auch einige ukrainische Geflüchtete aufgenommen – wie geht die Gemeinde hier vor?
Baumgartner: Wir versuchen, sie so gut wie möglich zu integrieren und ihnen hier in Neuhofen eine zweite Heimat zu geben. Es sind etwa um die 20 Kinder bei uns, die in der Volks- und Mittelschule sind. Wir haben auch relativ schnell mit den Sprachförderklassen gestartet und seitens der Gemeinde eine ukrainische Lehrerin gestellt. Außerdem bieten wir nun auch Deutschförderkurse über die Volkshochschule an, wo währenddessen Private die Kinderbetreuung übernehmen.
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