Eisige Zeiten für WMT Thermosysteme: Sanierungsbemühungen nach Insolvenz
KEMATEN. Am Donnerstag, 15. Februar, wurde über die WMT Thermosysteme GmbH ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Linz eröffnet. Das Unternehmen, das sich auf die Produktion und den Verkauf von Thermo- und Heizsystemen spezialisiert hat, sieht sich mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert.
Der alleinige Gesellschafter und Geschäftsführerin,Thomas Klaffenböck, führt das Unternehmen seit der Gründung im Jahr 2004. Die aktuellen Entwicklungen betreffen jedoch nicht nur die Geschäftsführung, sondern auch die sieben Dienstnehmer und 31 Gläubiger des Unternehmens.
Die Ursachen für die Insolvenz liegen laut dem Insolvenzantrag vor allem in den Jahren 2020 bis 2022, in denen die Umsätze aufgrund der Corona-Pandemie stark zurückgingen. Neue Produkte konnten aufgrund der besonderen Umstände nicht wie geplant vorgestellt und verkauft werden. Der Hauptgrund für die Zahlungsunfähigkeit liegt in einem Großauftrag über etwa 1,57 Millionen Euro begründet, der vom Besteller letztendlich nicht abgenommen wurde. Dieser Auftrag, der mit erheblichem Finanzierungsaufwand für die Schuldnerin verbunden war, wurde vor Gericht eingeklagt und soll im Laufe des Verfahrens eine Entscheidung erfahren.
Sanierungsplan angestrebt
Um die Gläubiger zu befriedigen, strebt die WMT Thermosysteme GmbH einen Sanierungsplan an. Dieser sieht eine 20-prozentige Quote vor, wovon zehn Prozent binnen 14 Tagen nach rechtskräftiger Bestätigung des Plans ausgeschüttet werden sollen. Die verbleibenden zehn Prozent sind spätestens innerhalb von 24 Monaten nach der rechtskräftigen Bestätigung des Sanierungsplans an die Gläubiger zu zahlen.
Die Finanzierung des Sanierungsplans soll im Rahmen der Unternehmensfortführung erfolgen. Eine von der Schuldnerin erstellte Fortführungsprognose für die nächsten Monate soll sicherstellen, dass der Betrieb während des Insolvenzverfahrens aufrechterhalten werden kann.
Der KSV1870 wird die Fortführungsrechnung der Schuldnerin sorgfältig prüfen, um das bestmögliche Ergebnis für die Gläubiger zu erzielen. Als Insolvenzverwalter wurde Rene Lindner, Rechtsanwalt in Linz, bestellt. Er wird die Möglichkeiten einer Fortführung ohne weitere Verluste für die Gläubiger prüfen.
Die finanzielle Lage der WMT Thermosysteme GmbH ist momentan noch nicht abschließend geklärt, während die Passiva des Unternehmens auf etwa 1,05 Millionen Euro geschätzt werden. Alle betroffenen Gläubiger haben bis zum 2. April die Möglichkeit, ihre Forderungen über den KSV1870 anzumelden, der die Gläubiger in diesem Verfahren vertritt. Die Kontaktaufnahme erfolgt per E-Mail unter insolvenz.linz@ksv.at.
Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung sind für den 16. April am Landesgericht Linz anberaumt. Am 24. Mai wird am Landesgericht Linz über den beantragten Sanierungsplan verhandelt und abgestimmt. Es bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen und seine Gläubiger aus diesem Verfahren hervorgehen werden, während der KSV1870 weiterhin die Informationen des schuldnerischen Unternehmens eingehend prüfen wird.
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