Bonitätsranking: Wilhering und Allhaming unter Top 250 Gemeinden, aber im Vergleich zum Vorjahr stark abgestürzt
LINZ-LAND. Die Finanzen aller Städte und Gemeinden wurden wieder unter die Lupe genommen: Im österreichweiten Vergleich schaffen es nur zwei Orte aus dem Bezirk Linz-Land unter die Top 250, was ihre Bonität (= Kreditwürdigkeit) betrifft. Mit einem Bonitätswert von 1,74 landet Wilhering heuer auf Rang 209. Allhaming muss sich mit Rang 228 zufriedengeben, nachdem man im Vorjahr mit dem 32. Platz glänzen konnte.
Bereits zum 13. Mal beauftragte das österreichische Gemeindemagazin „public“ Experten des Zentrum für Verwaltungsforschung (KDZ) mit einem österreichweiten Bonitätsranking. Die Finanzen aller Städte und Gemeinden werden dabei mithilfe eines „Quicktests“ analysiert. Dieser Test basiert auf den Kennzahlen in den Bereichen Ertragskraft, Eigenfinanzierungskraft, finanzielle Leistungsfähigkeit und Verschuldung. Nach erfolgten Berechnungen erhalten die Wissenschaftler eine Bonitätszahl zwischen 1 und 5 (Schulnotensystem), mit welcher sich die finanzielle Entwicklung der Gemeindehaushalte zuverlässig einschätzen lässt.
Allhaming um fast 200 Plätze abgestiegen
Im Ranking schaffen es heuer zwei Gemeinden aus dem Bezirk Linz-Land unter die Top 250: Wilhering liegt mit einem Bonitätswert von 1,74 österreichweit auf Rang 209. Im Vergleich zum Vorjahr – hier konnte man Rang 123 belegen – bedeutet das einen Absturz um 86 Plätze. Noch drastischer stieg Allhaming in der Statistik des KDZ ab: Ganze 196 Plätze muss die Gemeinde im Vergleich zum Vorjahr einbüßen und landet damit auf Rang 228. Ihre Bonität wird mit dem Wert 1,76 bemessen.
Heuriger Sieger ist die Salzburger Gemeinde Elixhausen (Bonitätswert 1,02). Als führende Gemeinde Oberösterreichs liegt Sattledt (Bonitätswert 1,17) auf Rang 9. Statistisch gesehen schneiden Gemeinden in Salzburg und Niederösterreich am besten ab, während Kärntner Gemeinden in Sachen Finanzen bundesweit das Schlusslicht bilden.
Vielzahl von Faktoren bestimmt finanzielle Leistung
Unterschiede bei der finanziellen Leistungsfähigkeit hängen laut KDZ von bestimmten Faktoren ab: Einerseits bestimmen strukturelle Rahmenbedingungen wie Bevölkerungsentwicklung, Wirtschafts- und Tourismusstandort sowie Gemeindefläche die Entwicklung und Höhe der Einnahmen (Ertragsanteile, Kommunalsteuer), aber auch die Ausgaben (z. B. zusätzliche Kinderbetreuungs- und Schulplätze, lange Straßen- und Wegenetze).
Andererseits hat die regionale Lage Bedeutung: Vom Bundesland hängt die Höhe der Gesundheits- und Sozialtransfers ab; ländlicher Raum oder Speckgürtel entscheidet, ob die Infrastruktur selbst zu finanzieren ist oder ob man von den zentralen Orten profitieren kann. Schließlich bestimmen auch gutes Politik- und Verwaltungsmanagement sowie das Ausmaß der zentralörtlichen Aufgaben die Zahlungsfähigkeit mit.
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