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Pierer und Mateschitz übernehmen Mehrheit bei Rosenbauer

Verena Beneder, 05.08.2024 12:52

LEONDING. Stefan Pierer, Chef von KTM, und Mark Mateschitz, Erbe des Red-Bull-Imperiums, haben sich die Mehrheit am Feuerwehrausrüster Rosenbauer gesichert. Der Deal soll auch personelle Veränderungen im Aufsichtsrat mit sich bringen.

Der Rosenbauer-Konzern mit Sitz in Leonding ist der größte Feuerwehrausstatter der Welt. (Foto: Photofex/stock.adobe.com)

Bereits im Juni wurde bekannt, dass die Beteiligungsgesellschaft „Robau“ – bestehend aus Stefan Pierer, Mark Mateschitz und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) – plant, durch eine Kapitalerhöhung Anteile am in Schwierigkeiten geratenen Feuerwehrausrüster Rosenbauer zu erwerben. Für die initiale Beteiligung von 33,33 Prozent investierte das Konsortium 119 Millionen Euro. Am Donnerstag, 1. August, wurde nun bestätigt, dass das Konsortium ein zusätzliches Aktienpaket von 25,15 Prozent erwerben wird, womit Robau die Mehrheit von 50,1 Prozent der Anteile erhält. Das Unternehmen übernimmt damit die Kontrolle über Rosenbauer. Sebastian Wolf, CEO der Rosenbauer International AG: „Ich freue mich, mit Robau einen langfristigen industriellen Investor als neuen starken Mehrheitseigentümer an Bord von Rosenbauer begrüßen zu dürfen und gemeinsam unsere Position als profitabler Weltmarktführer auszubauen.“ Der Vorstand von Rosenbauer hat beschlossen, das im Mai 2024 genehmigte Kapitalerhöhungsprogramm vollständig auszuschöpfen. Dabei sollen 3,4 Millionen neue Aktien zu einem Preis von 35 Euro je Aktie ausgegeben werden. Anstatt das Bezugsrecht den bestehenden Aktionären zu gewähren, wurde entschieden, dass ausschließlich die Robau Beteiligungsverwaltung GmbH diese neuen Aktien zeichnen darf. Dazu sind allerdings noch Freigaben notwendig, diese werden im vierten Quartal 2024 erwartet.

Personelle Veränderungen

Mit der Mehrheitsübernahme stehen auch Veränderungen im Aufsichtsrat des Unternehmens bevor. Stefan Pierer und Mark Mateschitz sollen gemeinsam mit Friedrich Roithner und Gernot Hofer, dem Chef der Invest AG von Raiffeisen, in das Kontrollgremium einziehen. Diese Änderungen sind vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung geplant. Stefan Wagner, bisheriger Vertreter der Gründerfamilie Rosenbauer, bleibt im Aufsichtsrat, während Jörg Astalosch, Christian Reisinger, Bernhard Matzner und Martin Zehnder ihre Positionen räumen werden. Auch im Vorstand könnte es zu Veränderungen kommen; aktuell besteht dieser aus CEO Sebastian Wolf, Markus Richter und Andreas Zeller.

Wirtschaftliche Herausforderungen

Rosenbauer steckt seit einiger Zeit in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Das Unternehmen kämpft mit einer hohen Schuldenlast, die zuletzt 428 Millionen Euro betrug. Nach einem Verlustjahr 2022 konnte Rosenbauer jedoch 2023 wieder schwarze Zahlen schreiben, der Gewinn belief sich auf 1,2 Millionen Euro. Der Auftragsbestand befindet sich auf Rekordhöhe.


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