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Electric Church-Mastermind Sergio Manoel Flores: "Diese wunderschönen Bauwerke bespielen zu dürfen ist eine Ehre"

Karin Seyringer, 21.03.2018 09:53

LINZ. Electric Church wurde 2013 von Robert Otto ins Leben gerufen und feierte bereits im Dezember 2013 in der Wiener Peterskirche mit dem Programm Pictures of Faith ihre Premiere. Seither tourt das atemberaubende Musikspektakel durch ganz Österreich. Die Weltpremiere von „Gabriel“, dem dritten Programm der Electric Church wurde am 28. September in Wien gefeiert. Am Freitag, 13. April, 21 Uhr, ist Electric Church im Linzer Mariendom zu erleben. Tips hat sich mit dem musikalischen Kopf hinter „Electric Church“ - Komponist, DJ und Musikproduzent Sergio Manoel Flores, über die neue Show unterhalten.

  1 / 4   Komponist, DJ und Produzent Sergio Manoel Flores. Karten für Electric Church gibt‘s unter tips.at, bei Ö-Ticket und in allen bekannten Kartenbüros. Foto: Electric Church

Tips: Sie stehen als Mastermind hinter Electric Church und zeichnen für die musikalische Umsetzung verantwortlich. Können Sie das Konzept kurz beschreiben?

Flores: Ich versuche es mal: Die Electric Church, spezifisch unser jetziges Programm „Gabriel“, funktioniert auf mehreren Ebenen. Zunächst einmal ist es ein Konzert mit eigens dafür komponierten Stücken, die ich hier exklusiv mit einem Top-Ensemble von Sängern und Musikern aufführe. Dann ist sie eine Neuinszenierung der Kirchen als Bauwerke mit einzigartigen Visuals, Projektionen und Lichtshow, die mit der Architektur verschmelzen. Als künstlerische Inspiration dienen dabei Teile und Figuren aus der Bibel. Aber ich versuche allgemein gültige, humane Geschichten zu erzählen, die Menschen aller Glaubensrichtungen gefallen und ansprechen können.  

Tips: Sie nutzen beeindruckende Kirchen als Bühne – wie geht man mit der Geschichte, der Bedeutung der Häuser im religiösen Sinne um?

Flores: Mit viel Respekt. Es ist wirklich eine große Verantwortung. Wie bereits gesagt, versuchen wir hier Entertainment zu schaffen, von dem sich viele Menschen angesprochen fühlen. Aber ich freue mich, dass auch gläubige Besucher, die 'ihre' Kirche und die Geschichten einmal etwas anders erleben, Einiges für sich mitnehmen und es auch genießen.

Tips: Eine Kirche als Konzertraum zu nutzen – gibt es da nicht auch kritische Stimmen?

Flores: Die gibt es natürlich und das ist auch gut so. Gäbe es die nicht, würden wir etwas falsch machen, denn diese Show ist in vielerlei Hinsicht etwas Neues. Und Neues macht immer einen Teil der Menschen misstrauisch. Allerdings sind die lautesten Kritiker noch nie bei einer unserer Shows dabei gewesen. Die meisten, die am Anfang Bedenken haben und sie dann live erleben, werden überzeugt. 

Tips: Was macht für Sie persönlich der Reiz an Electric Church aus?

Flores: Da gibt es Einiges: diese wunderschönen Bauwerke bespielen zu dürfen ist natürlich schon eine Ehre. Ich staune immer wieder selbst, welche Stimmung da mit dem Licht und Sound entsteht während der Show. Danke hier an Greg Usek für seine Sound-Künste, die erst ermöglichen, dass das Ganze in der Kirche auch so mächtig klingt. Dank auch der Tontechnik vor Ort, Roland Wörndl und Redline. Mich reizt aber auch die Herausforderung, eine Art von Musik hier zu performen, die sonst nicht unbedingt mit Kirchen assoziiert wird und dabei diese jahrtausendealten Geschichten mit meiner doch modernen Musik zu interpretieren. 

Tips: Sie bezeichnen die Musik von Electric Church als „Elektrosymphonik“ – was kann sich der Zuhörer darunter vorstellen? 

Flores: Musik mit einem Schlagwort beschreiben zu wollen ist schwierig und meist eher was für PR-Abteilungen, ich bin eigentlich nicht so ein Fan davon. Bei 'Gabriel', unserem jetzigen Programm, handelt es sich um eine fortgehende Geschichte, die musikalisch erzählt wird, mit rhythmischen Höhepunkten, ruhigeren Passagen und Einflüssen aus verschiedenen Stilen der elektronischen Musik, des Pop, aber auch der Klassik. Da wir zwei Keyboarder auf der Bühne sind, die mit Synthesizern und Drummachines arbeiten, in manchen Abschnitten aber unser wunderbares Streichquartett dominiert, haben wir uns auf diesen Begriff geeinigt. 

Tips: Nach 'Legacy of Eve' widmen Sie sich nun inhaltlich dem Erzengel Gabriel. Wie werden Sie das Umsetzen? Worauf gehen Sie dabei genau ein?

Flores: Engel sind faszinierende mythische Gestalten, die in den Geschichten vieler Kulturen vorkommen und meist als fast perfekte Kreaturen dargestellt werden. In unserer Show reist Gabriel als Botschafter zur Erde, wird aber vor allem zum Beobachter der Menschen. Das eigentliche Thema ist die Menschheit und wie einem makellosen Wesen unsere kleine Welt erscheinen muss. Wir werfen also einen - durchaus kritischen - Blick auf uns selbst durch die Augen eines Engels. Und seine Reise und seine Gedanken erlebt das Publikum in Form eines (musikalischen) Monologs.

Tips: Der Zuhörer darf Electric Church aber nicht als Tanzveranstaltung wie in einem Club verstehen, sondern eher als Konzert …

Flores: Das stimmt. Wir haben zwar durchaus tanzbare Elemente in den Songs, aber durch die Visuals und die Performances der Sänger und Musiker wird die Aufmerksamkeit sowieso immer auf die Bühne und die Bilder gelenkt. Mit-Wippen ist natürlich erwünscht.

Tips: Es wird auch ein Erlebnis für alle Sinne – mit Visuals und mehr?

Flores: Ja, es ist ein multimediales Erlebnis. Wir haben ein fantastisches Team an Visual Artists, geleitet von '4Your Eye', sowie ein wirklich ausgeklügeltes Lichtkonzept von Artstage. Und unser Regisseur Fritz Flieder hat bereits mit vielen Größen der internationalen Musikszene gearbeitet und ihre Musikvideos gedreht. Ich freue mich selbst schon sehr drauf. 

Tips: Gibt's Pläne, das Format auch über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt zu machen?

Flores: Ich glaube ich verrate nicht zuviel wenn ich sage, dass wir 'Gabriel' auch über die Grenzen hinaus aufführen wollen und dass es da auch schon reges Interesse gibt. 

Electric Church - „Gabriel“

Mariendom Linz, am Freitag, 13. April, 21 Uhr

Karten für Electric Church gibt's bei Tips, bei Ö-Ticket und in allen bekannten Kartenbüros. Alle Infos: www.electric-church.at


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