Ars Electronica 2025 verzeichnet mit über 122.000 Besuche neuen Rekord
LINZ. Fünf Tage lang war Linz wieder Mittelpunkt der digitalen Medienkunst, bei der Ars Electronica 2025. „Unser letztes Gastspiel in der PostCity mit dem Rekord von mehr als 122.000 Besuchen zu krönen, ist fast zu schön, um wahr zu sein“, zieht Gerfried Stocker, Künstlerischer Geschäftsführer der Ars Electronica, erfreut Bilanz.
Knapp 1.500 Kunstschaffende, Experten aus der Wissenschaft und Aktivisten aus 83 Ländern haben heuer zum Programm beigetragen. „51 Ko-Kuratoren, 398 Mitarbeiter und 440 Kooperationspartner haben es möglich gemacht, in den vergangenen fünf Tagen 379 Exponate zu zeigen und 684 einzelne Programmangebote umzusetzen“, so Veronika Liebl, Managing Director des Ars Electronica Festival.
Viel Andrang bei Wochenend-Veranstaltungen
Neben den großen Ausstellungen im Lentos, an der Kunstuniversität und in der PostCity waren es vor allem die tollen Konzerte und Performances, die maßgeblich zur einzigartigen Atmosphäre des Festivals beitrugen. „Den größten Andrang verzeichneten das Opening vor und im Mariendom, die Große Konzertnacht sowie die Nightline in der Gleishalle und die Performances im Deep Space 8K des Ars Electronica Center“, weiß Christl Baur, Head of Ars Electronica Festival. Die PostCity selbst wurde am Samstag regelrecht gestürmt.
Ein rauschendes Fest zur Eröffnung
Mehr als 2.500 Besucher machten das diesjährige Opening zu einem rauschenden Fest. Höhepunkte des Abends waren die gemeinsam gesungene und gebärdete Europahymne mit Sopranistin Erika Colon, dem Gebärdenchor der Pfarrgemeinde Urfahr-St. Josef und der Company of Music von Johannes Hiemetsberger, die Percussion-Sessions von Christoph Sietzen und MOTUS sowie die Auszüge der Walzersymphonie – komponiert von Studierenden aus Wien, Salzburg, München und Zürich mit einem am Ars Electronica Futurelab entwickelten KI-System, aufgeführt vom Bruckner Orchester Linz.
Feierliche Preisverleihung
Bei der feierlichen Verleihung der Goldenen Nicas des Prix Ars Electronica im Design Center mit dabei waren Vizekanzler Andreas Babler, Staatssekretär Sepp Schellhorn, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Bürgermeister Dietmar Prammer und Kultur-Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer. Bundesminister Wolfgang Hattmannstorfer sandte seine Grußbotschaft per Video.
Eine Große Konzertnacht
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erzählte die „Große Konzertnacht“ diesmal eine eindringliche Geschichte von Kunst im und als Widerstand. Auf dem Programm stand Viktor Ullmanns Kammeroper “Der Kaiser von Atlantis“. Dennis Russell Davies dirigierte die Brünner Philharmonie, David Bösch vom Landestheater Linz übernahm die Bühnenregie und Cori O‘Lan sorgte für Visualisierungen. Das Konzert war ausverkauft. Direkt nach der Großen Konzertnacht verwandelte die Nightline die Gleishalle in eine pulsierende Partyzone.
Neue Formate und Schwerpunkte
Wie jede Ars Electronica erprobte auch die diesjährige Ausgabe wieder neue Formate. Sehr gut angenommen wurden laut Festivalmachern die erstmals angebotenen Spotlight-Führungen in den zentralen Ausstellungen des Festivals. Im 15-Minuten-Takt erläuterten Infotrainer kuratorische Zugänge und Highlight-Projekte. „Wir wollten unseren Besucher ganz bewusst ein so niederschwelliges Angebot wie möglich machen – ohne Anmeldung oder Extra-Ticket“, so Liebl.
Mit einem Fokus auf Theater und digitale Medien fand sich auch ein neuer inhaltliche Schwerpunkt im Festivalprogramm. Eine Reihe von Konferenzen und Produktionen eröffnete Experten wie Laien spannende Einblicke in aktuelle Experimente mit Künstlicher Intelligenz, Augmented Reality oder Virtual Reality. „Vor allem die Theaterstücke und Performances stießen auf großes Interesse und waren nahezu alle ausgebucht“, sagt Christl Baur.
Erstmals präsentierte sich das „Ökosystem Ars Electronica“ zudem selbst. In einem eigenen Ausstellungsbereich konnten Besucher erfahren, welche Unternehmensbereiche abseits von Festival und Museum zum Erfolg von Ars Electronica beitragen. In direkter Nachbarschaft gaben die Teams des Ars Electronica Futurelab und Ars Electronica Solutions Einblick in ihre laufenden Projekte.
Publikumsmagnet Deep Space 8K
Auch der Deep Space 8K zog wieder ein großes Publikum an. Für Begeisterung sorgten die Kuratoren der National Gallery London und der National Gallery of Art Washington, die exklusive Einblicke in ihre herausragenden Sammlungen eröffneten. Auf besonders große Resonanz stieß auch das Programm Deep Stage mit seinen zahlreichen Performances zwischen Tanz, Musik und Medienkunst und das immersive Konzert Drift in Time. Insgesamt waren in den fünf Festivaltagen mehr als 7.100 Besucher im Deep Space 8K.
Endgültiger Abschied von der POSTCITY
„Acht Festivalausgaben hat die PostCity seit 2015 beherbergt – und jede einzelne war etwas Besonderes“, erinnert sich Veronika Liebl. „Keine andere Location hat das Festival und seine Entwicklung so stark geprägt. Ein riesengroßes Dankeschön an der Stelle an die Österreichische Post AG, dass wir diesen einzigartigen Ort so oft bespielen und hier so vieles ausprobieren durften.“
Doch wie immer, wenn eine Ära zu Ende geht, beginnt auch schon das nächste, spannende Kapitel. Und eines steht bei aller Ungewissheit fest: Das Ars Electronica Festival 2026 findet von 9. bis 13. September in Linz statt – wo genau, wird noch bekanntgegeben.
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