Vom Bankschalter hinter die Linse: „Es war der richtige Schritt“

26 Jahre hat sie mit Zahlen gearbeitet, Kredite bewilligt, Konten eröffnet. Dann überdachte sie wegen firmeninterner Umstrukturierungen ihre berufliche Zukunft. Und Höglinger-Mager wagte einen mutigen Schritt: Aus der Hobby- wurde eine Berufsfotografin, aus der analogen Kamera eine digitale, aus einem Teil des Hauses in Pichling ein Studio. Es folgten Kurse an der Prager Fotoschule und Workshops, unter anderem bei einem Modefotografen in Kroatien. Voriges Jahr im Sommer dann der endgültige Startschuss. „Man muss sich Nischen suchen und etwas Neues ausprobieren“, zieht Höglinger-Mager nach gut einem Jahr Selbstständigkeit als DieFotoFrau ein erstes Fazit. So ist etwa ihr Studio barrierefrei, Kunden im Rollstuhl können direkt von der Straße hineinfahren. Überhaupt sind der 46-Jährigen spezielle Angebote für Menschen mit Beeinträchtigung wichtig.

Besondere Shootings mit besonderen Kunden

An ein Shooting kann sie sich noch besonders erinnern: „Der Herr saß im Cabrio und wir hatten den Rollstuhl hinten drauf befestigt“, schmunzelt Höglinger-Mager. Neben der klassischen Studio- und Shooting-Fotografie hat sie auch noch ein zweites Standbein gefunden. In regelmäßigen Abständen fotografiert Höglinger-Mager politische Veranstaltungen. „Das ist eine große Herausforderung, weil man mit vielen Leuten zusammenarbeitet. Und Fotos von diesen Veranstaltungen sollen ja auch nicht gestellt wirken“, so die Fotografin. Auch ihr ehemaliger Arbeitgeber hat sie mit einem Shooting beauftragt – den Umbau der Bank Austria-Filiale in Steyr hat Höglinger-Mager mit der Kamera dokumentiert.

Den Wechsel in die Selbstständigkeit bereut sie nicht: „Es war eine schöne Zeit bei der Bank, aber es war der richtige Schritt und ich könnte mir mein Berufsleben jetzt nicht mehr anders vorstellen.“ www.diefotofrau.at