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Über 1.000 Straßennahmen - von (A)chleitnerstraße bis (Z)um Sonnenaufgang

Anna Stadler, 02.08.2016 16:19

LINZ. Insgesamt gibt es in Linz 1.144 verschiedene Straßenbezeichnungen für das mehr als 560 Kilometer lange Straßennetz. Deren Ursprung könnte oft unterschiedlicher nicht sein.

Die Rudolfstraße in Urfahr ist nur eine von 1.144 Straßen in Linz. Foto: Weihbold
Die Rudolfstraße in Urfahr ist nur eine von 1.144 Straßen in Linz. Foto: Weihbold

Grundsätzlich erfolgen die Benennungen von Straßen in Linz auf Vorschlag des Archivs der Stadt Linz durch Beschlüsse des Stadtsenats.

Wer mit offenen Augen durch Linz geht, stößt auf zahlreiche alte Flur- und Ortsbezeichnungen, die auf mittlerweile längst Verschwundenes hinweisen, so zum Beispiel die Marktmühlgasse in Ebelsberg und die Straße „Im Dörfl“ im Römerbergviertel. Am bekanntesten für eine solche alte Ortsbezeichnung ist wohl der Taubenmarkt im Stadtzentrum, der nach dem hier bis 1880 abgehaltenen Geflügelmarkt so heißt. Die Sommerstraße in Kleinmünchen erinnert nicht, wie man denken könnte, an die warme Jahreszeit, sondern an die alte Flurbezeichnung „Sommerwinkel“.

Neben bedeutenden männlichen Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Kultur wie dem Dichterfürsten Goethe (Goethestraße), dem Maler Albrecht Dürer (Dürerstraße) oder dem oder dem Kronprinzen Erzherzog Rudolf (Rudolfstraße) stößt man im Linzer Straßennetz immer wieder auf die Spuren von Frauen, die mit ihrem Wirken auch die Geschichte Österreichs und im besonderen unserer Stadt geprägt haben. So heißt der Bachmannweg nach der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann. Die Haushoferstraße in der Nähe vom Bulgariplatz ist nach der Schriftstellerin Marlen Haushofer benannt. Der Beutlmayrweg hat seinen Namen nach der Gründerin des Arbeiterinnenbildungsvereins, Landtagsabgeordneten und Gemeinderätin Marie Beutlmayr. Die Benennung der Bleibtreustraße würdigt seit dem Jahr 1945 das Schaffen der in Linz geborenen Burgschauspielerin Hedwig Bleibtreu.

Bei den jüngsten Straßenbenennungen in der Grünen Mitte Linz finden sich die Kommunalpolitikerinnen Edeltraud Hofer und Anni Grestenberger wieder. Ein Straßenzug in Pichling ist nach der Linzer Schriftstellerin und Widerstandskämpferin Henriette Haill benannt. Neben dem Henriette-Haill-Weg erinnern zahlreiche weitere Straßenbenennungen an NS-Opfer und Verfolgte, von der Bernardisstraße am Freinberg bis zum Tschofenigweg in Ebelsberg.

Einige Straßenbenennungen folgen heimischen Tier- und Pflanzenarten, wie etwa der Falterweg, der Habichtweg, der Rebhuhnweg und der Marderweg in Pichling sowie der Seidelbastweg im Kleinmünchen, während in der solarCity das Weltall, zum Beispiel am Andromedaweg oder am Siriusweg in die Straßennamen eingeflossen ist.

Übrigens: Zuletzt sind in den Jahren 2014, 2015 und 2016 folgende  Straßen neu benannt worden: 2014 die Wallenbergstraße im Stadtteil Spallerhof nach dem schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg (1912-1947), der durch seinen Einsatz zur Rettung ungarischer Jüdinnen und Juden beitrug und der Wilenskyweg in Pichling nach der Tänzerin Edith Dorothea Wilensky (1905-1976), die als Jüdin nach dem „Anschluss“ 1938 aus Linz vertrieben wurde. Seit 2015 gibt es beim Volksgarten einen Weg der Begegnung. Seit Februar 2016 trägt der Menzelweg in Pichling den Namen der Wissenschaftlerin Rudolfine Menzel.


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