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Zivilprozess gegen Schlecker am 12. Dezember in Linz

Online Redaktion, 20.10.2017 14:54

LINZ. (APA) Am 12. Dezember startet im Landesgericht Linz ein Zivilprozess gegen die Ehefrau und Kinder des deutschen Drogeriemarkt-Gründers Anton Schlecker. Der Masseverwalter Rudolf Mitterlehner der insolventen Schlecker-Nachfolgefirma dayli fordert 20 Millionen Euro Schadenersatz, berichteten die „Oberösterreichischen Nachrichten“.

Zivilprozess gegen die Ehefrau und Kinder von Anton Schlecker Foto: APA (Archiv/dpa)/Stefan Puchner
Zivilprozess gegen die Ehefrau und Kinder von Anton Schlecker Foto: APA (Archiv/dpa)/Stefan Puchner

Die drei Geklagten sollen als Aufsichtsratsmitglieder der österreichischen Schlecker-Gesellschaft gesetzwidrige Zahlungen, die über den in der Bilanz ausgewiesenen Gewinn hinausgingen, genehmigt und nicht verhindert haben. Auf diesem Weg gingen offenbar zwischen 2008 und 2011 Darlehen in Höhe von 174 Millionen Euro von Schlecker Österreich an den Gesellschafter in Deutschland, den Einzelunternehmer Anton Schlecker. „Das erfolgte zu unangemessenen Konditionen, unbesichert und in einem existenzgefährdenden Ausmaß“, wird Mitterlehner in den OÖN zitiert. Er klage jetzt nur 20 Millionen Euro ein, weil er damit Gerichtskosten spare und dies auch realistischer sei, was die Einbringlichkeit betreffe.

Gegen den ehemaligen Drogerieunternehmer Anton Schlecker könne Mitterlehner nicht klagen, denn der ist selbst insolvent.

Übernommene Österreich-Tochter ebenfalls pleite gegangen

Nachdem Schlecker im Jänner 2012 Insolvenz anmeldete, wurde die Österreich-Tochter im Sommer 2012 von der Beteiligungsgesellschaft TAP 09 rund um Rudolf Haberleitner übernommen und rund ein Jahr lang unter dem Namen dayli weitergeführt. Im Sommer 2013 ging auch dayli pleite. Knapp 3500 Mitarbeiter - vorwiegend Frauen - verloren ihren Job. Gegen Haberleitner ermittelt auch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien. Im Juli dieses Jahres haben dayli-Gläubiger eine Quote von zehn Prozent ausgeschüttet bekommen. Das waren 11,4 Millionen Euro.


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