
LINZ. Begeistert war das Publikum am Samstagabend von der Premiere von Giuseppe Verdis Oper „Rigoletto“ im Linzer Musiktheater. Die Darsteller konnten stimmlich genauso beeindrucken wie das Bruckner Orchester Linz unter der Leitung von Martin Braun.
Die Hauptdarsteller Hyojong Kim als Herzog von Mantua, Federico Longhi als sein Hofnarr Rigoletto und Julia Sitkovetsky als seine Tochter Gilda sind eine gesangliche Wucht. Auch die anderen Darsteller singen exzellent, besonders imposant im Chor. Da stört es nicht wirklich, dass der Palast des Herzogs - durch Verlegen in die Jetztzeit im Trump Tower New York - den Charme einer Bahnhofshalle hat und der Regisseur noch nie bei einer Misswahl gewesen sein kann. So komisch bewegen sich die Schönheiten dort nicht. Ein paar Buhrufe mischten sich dafür dann doch in den begeisterten Schlussapplaus.
Beeindruckende Stimmen
Der Inbegriff der italienischen Oper ist in Verdis „Rigoletto“ vom Geist der französischen Ideen- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts durchdrungen. Auf der Suche nach einem geeigneten Sujet entschied sich Verdi auf dem Höhepunkt seines Schaffens für Victor Hugos Drama „Le Roi s'amuse“ (Der König amüsiert sich). Librettist Francesco Maria Piave verlegte auf Drängen der Zensur hin den Schauplatz von Paris ins italienische Mantua. In jedem Fall schenkte Victor Hugo dem gefeierten Verdi jenen ambivalenten, buckligen Hofnarren Rigoletto als Protagonisten seiner Oper, die unentdeckt sein vielleicht politischstes Werk darstellt und seinen Weltruhm begründete.
Die Oper in italienischer Sprache mit Übertiteln wird noch bis 20.3.2018 im Linzer Musiktheater aufgeführt.