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Krist Mort "Durch meine Fotos versuche ich, ein besseres Verständnis meiner inneren Welt zu bekommen"

Valerie Himmelbauer, 14.08.2018 14:56

Linzerin, Fotografin, Model: Kristina Feldhammer alias Krist Mort beschäftigt sich in der Fotografie und der Dunkelkammer mit dem Unterbewusstsein, dem menschlichen Körper, seiner Vergänglichkeit und Verbindung zur Natur. Warum der Künstlerin an der analogen Fotografie so viel liegt und weshalb sie das Smartphone so wenig wie möglich einsetzt, erzählt die Fotografin im Tips-Gespräch.

Krist Mort lädt ein in ihre eigene Welt der Fotografie. Foto: Krist Mort
Krist Mort lädt ein in ihre eigene Welt der Fotografie. Foto: Krist Mort

„Fotografie hat mich schon sehr früh begeistert, aber erst nachdem ich als Model gearbeitet habe und dadurch mit wahnsinnig vielen kreativen Menschen in Kontakt gekommen bin, habe ich sie wirklich für mich entdeckt und begonnen, mir selbst alles anzueignen und an eigenen Projekten zu arbeiten“, erzählt Krist Mort über ihre Anfänge. Seit 2013 verarbeitet die Linzerin oft mehrere Filmrollen pro Woche, auf denen sie hauptsächlich Selbstportraits festhält. „Durch meine Fotografien versuche ich, ein besseres Verständnis von der Welt in meinem Inneren zu bekommen. Von meinen Ängsten, meinen Träumen, meinem Unterbewusstsein und all dem, das sich genau in dem Moment manifestiert, in dem ich den Auslöser drücke“, gibt die Fotografin ihre Beweggründe preis.

Kunst als Werkzeug

Bei ihren Fotografien beschäftigt sich Krist Mort mit dem menschlichen Körper: „Ich sehe ihn als etwas Primitives und wundervoll Ausdrucksstarkes und Komplexes zugleich und mache ihn mir für meine Kunst zum Werkzeug. Mit dem Zyklus von Leben und Tod als weiteren wichtigen Themenpunkt in meinen Fotografien möchte ich die Verbindung unseres Körpers, dem Tod und der Natur erkunden und veranschaulichen, wie all diese Punkte miteinander verflochten sind.“ Selbstportraits waren für die Künstlerin einfach immer der natürlichste und auch ehrlichste Weg, Kunst zu machen: „Meine Kunst ist mein Egoismus, mich selbst zu zerteilen, nur um mich dann wieder neu zusammenzusetzen, immer und immer wieder“, philosophiert Krist Mort.

„Lieber leben als festhalten“

Moderne Fotografie und die Entwicklung, dass das Smartphone immer griffbereit sein muss und alles abfotografiert wird, empfindet die Künstlerin als bedenklich. Selbst nützt sie das Smartphone mit Kamera zu Dokumentations-Zwecken ihrer Arbeit und um auf social media Kanälen vertreten sein zu können und ihre Kunst zu teilen. Die Dunkelkammer bietet für Krist Mort zur schnelllebigen Welt einen ausgleichenden Ruhepol, in dem sie die Umwelt völlig ausblenden kann. „Generell versuche ich aber, mein Handy so wenig wie möglich zu gebrauchen, wenn es nicht sein muss. Die Entwicklung, alles immer zwingend auf dem Smartphone festhalten zu wollen anstatt direkt zu erleben, finde ich persönlich sehr bedenklich. Dieser Leichtfertigkeit und Schnelllebigkeit möchte ich mit meinen Bildern und meiner Arbeitsweise entkommen“, erzählt Krist Mort und fügt hinzu: „Für mich ist nicht nur das Motiv an sich wichtig, sondern auch, wie ich dazu gekommen bin und wie ich es ausgearbeitet habe. Der ganze Prozess eben. Das ist es auch, was das analoge Fotografieren für mich immer noch (und immer wieder) so spannend macht, weil ich mich dadurch viel mehr und näher mit allem befassen muss.“

Dunkelkammer als Ruheoase

Die Arbeit in der Dunkelkammer ist dabei für die 26-Jährige genauso wichtig wie das Fotografieren selbst. Mit traditionellen ebenso wie alternativen und experimentellen Techniken entwickelt und vergrößert sie alle ihre Werke selbst in ihrer Dunkelkammer. Das Wissen und die Praxis dazu hat sich Kristina Feldhammer über die Jahre hinweg in Eigenregie erarbeitet. „Es gibt so viele Vorteile der analogen Fotografie für mich. Mit etwas so Greifbarem zu arbeiten hat viel mehr Reiz und bietet mehr Freiheiten für mich als Künstlerin. Rückblickend war es wahnsinnig wichtig, mir alles selbst beizubringen, weil mein Bezug so ein ganz anderer und viel persönlicher ist – genauso wie meine Werke selbst sehr persönlich sind“, so Mort.

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