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Medizinforscher der JKU entwickeln Spritze gegen Herzinfarkt

Michaela Primessnig, 09.01.2019 10:01

LINZ/OÖ. Herzinfarkt ist mit 41 Prozent der Todesfälle die häufigste Todesursache in Österreich. Forscher der Johannes Kepler Universität Linz entwickeln nun eine Spritze, mit der Notärzte vor Ort rund 20 Prozent des Herzmuskels vor dem Absterben retten können. Im Laborversuch ist das neue Mittel bereits erfolgreich getestet worden.

41.000 mal tritt in Österreich pro Jahr der Fall der Fälle ein –rasches Handeln ist in der Folge lebensrettend. Foto: shutterstock.com/Image Point Fr

Beim Herzinfarkt wird ein Teil des Herzens von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten. Das umliegende Herzgewebe wird zwar nicht mehr voll versorgt, stirbt aber erst nach einiger Zeit endgültig ab. Dieses Gewebe kann die Neuentwicklung von Univ.-Prof. David Bernhard, Leiter des Zentrums für Medizinische Forschung der JKU, retten. Mit seinem Team hat er den Wirkstoff 5`-Methoxyleoligin entwickelt. Dieser schützt nicht nur das mangelversorgte Herzgewebe vor den Auswirkungen des Infarkts, sondern kann auch intravenös verabreicht werden. Eine Spritze vor Ort durch den Notarzt reicht also aus – bisher konnte eine Behandlung des Herzens erst operativ im Krankenhaus erfolgen.

Wunder-Wirkstoff stammt aus der Natur

Der eigentliche Entwickler des Wirkstoffs ist die Natur: Methoxyleoligin stammt aus der Wurzel des Edelweiß“. „Mittlerweile können wir es aber synthetisch herstellen“, so Bernhard. Die Bedeutung des Wirkstoffs geht noch weiter. Im Falle eines Infarkts versuchen die Zellen, Sauerstoff besonders effizient zu nutzen. Das Problem: Sauerstoff ist eigentlich ein Gift. Wird nun ein Herzkatheder gelegt, gelangt ein Übermaß an Sauerstoff in den Herzmuskel, was durch die besonders effiziente Verarbeitung zusätzlichen Schaden verursacht. Das JKU-Mittel reduziert diesen Effekt deutlich und mildert den Sauerstoff-Schaden deutlich ab.

Einsatz an Menschen frühestens in drei Jahren

Diese Forschungsergebnisse wurden nun der Fachwelt vorgestellt. Insgesamt haben Experten von sechs österreichischen Universitäten unter Führung der JKU mehrere Jahre an dem Projekt gearbeitet. Das Folgeprojekt ist bereits angelaufen: Als nächstes wollen wir die neue Akut-Therapie des Herzinfarktes durch Notärzte und Kardiologen zur Verfügung haben“, stellt Bernhard ambitionierte Ziele. Bis das Mittel tatsächlich im Einsatz ist, dauert es aber noch. „Wir müssen weiter testen. Am Menschen können wir das Mittel gemäß Gesetz frühestens in drei Jahren erproben“, so der JKU-Forscher.


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