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Katholische Kirche in Oberösterreich zählt 950.074 Mitglieder

Nora Heindl, 09.01.2019 14:05

OÖ. Die Katholische Kirche in Oberösterreich zählte zum Stichtag 31.12.2018 insgesamt 950.074 Katholiken von knapp 1,5 Millionen Menschen in Oberösterreich. 2017 waren es noch 958.608 Katholiken.

  1 / 3   950.074 Katholiken in Oberösterreich schätzen nach wie vor, dass es qualitätsvolle kirchliche Angebote gibt. Foto: OÖ Seniorenbund

9.714 Personen (2017: 8.797) traten im Jahr 2018 aus der Katholischen Kirche in Oberösterreich aus. Wieder oder neu in die Kirche eingetreten sind 897 (Reversionen: 836, Konversionen: 61; 2017: 966). 123 Personen haben ihre Austrittserklärung in Antwort auf einen Brief des Diözesanbischofs Manfred Scheuer widerrufen (2017: 82).

Im Jahr 2017 wurden in der Katholischen Kirche in Oberösterreich 10.055 Personen getauft, 9.854 kirchliche Begräbnisse und 2.256 kirchliche Trauungen gefeiert sowie 9.277 Personen gefirmt. Die entsprechenden Zahlen für 2018 liegen noch nicht vor.

„Nicht überall gelungen, die lebensfördernde Botschaft zu vermitteln“

„9.714 Menschen haben 2018 die Katholische Kirche verlassen. Das ist eine Zahl, die schmerzt und uns auch herausfordert“, betont Wilhelm Vieböck, Bischofsvikar für pastorale Aufgaben, zur Kirchenstatistik: „Die Gründe für diese Austritte sind sehr verschieden und individuell. Es ist uns anscheinend nicht überall gelungen, die lebensfördernde und menschenbejahende Botschaft des Jesus von Nazareth zu vermitteln, die unseren Glauben ausmacht und wie das gerade die Sternsinger wieder überzeugend getan haben.“ Darüber hinaus stelle man fest, dass es Vorbehalte gegenüber Institutionen im generellen und damit auch der Kirche gibt. Die Herausforderung bestehe daher darin, die Glaubwürdigkeit zurück oder neu zu gewinnen.

Menschen dankbar für Orientierung und Trost

„Die Seelsorger wissen, dass viele Menschen sehr dankbar sind für Orientierung in einer Zeit der vielen Angebote und für Trost und Zuspruch in Zeiten der Trauer oder der persönlichen Krise“, betont Vieböck. Viele Menschen – dazu gehören 950.074 Katholiken in Oberösterreich – schätzen nach wie vor, dass es kirchliche Angebote gibt, die es mitermöglichen, dass Menschen ihr Leben als von Gott begleitet erfahren dürfen.

Fast 900 Menschen wollen wieder dazugehören

Mehrere hundert Menschen treten pro Jahr in Oberösterreich wieder oder neu in die Kirche ein. „Das tun sie, weil sie wieder dazugehören, Gemeinschaft erleben, ein Patenamt übernehmen wollen oder die Kulturleistungen der Kirche unterstützen möchten – oder auch, weil ihnen der Glaube wichtig geworden ist in ihrem Leben. Auch diesen Schritt möchten wir begleiten“, so der Bischofsvikar.

Verstärktes Zugehen auf Kirchenmitglieder

Seit November 2017 gehe die Katholische Kirche in Oberösterreich einen Zukunftsweg. Dabei würden Augen und Ohren weit aufgemacht werden, um wahrzunehmen, was rund herum wirklich passiert. In zwei der acht Themenfelder des Zukunftsweges wurden bereits konkrete Umsetzungen für einen intensivierten Dialog mit den Kirchenmitgliedern und darüber hinaus beschlossen.

Auf pastoraler Ebene sind Projekte angedacht, die bewusst den Kirchenraum verlassen und hinaus zu den Menschen gehen um den Glauben neu zur Sprache zu bringen.

Ein weiteres Ziel ist, die Beziehung zu jenen Kirchenmitgliedern zu stärken, die die Arbeit der Katholischen Kirche in Oberösterreich durch die Zahlung ihres Beitrags unterstützen, häufig aber keinen persönlichen Bezug zur Kirche mehr haben. Der Kontakt mit diesen Menschen soll durch zeitgemäße Formen des Dialogs intensiviert werden, um deren Zugehörigkeitsgefühl zur Kirche zu stärken. So werde der Bereich Kirchenbeitrag einen neuen Außenauftritt bekommen und eine Website werde einen Zugang mit Überraschungsmomenten bieten. Geplant ist auch ein Magazin für alle Kirchenmitglieder, das die Lebensthemen der Menschen aufgreift.

Mit diesen und weiteren Veränderungen und Maßnahmen soll auf kirchliche und gesellschaftliche Entwicklungen Rücksicht genommen werden. „Dabei wollen wir uns orientieren an den Worten des Apostels Paulus: Prüft alles und behaltet das Gute (1 Thess 5,21)“, so Vieböck abschließend. 


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