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Mariendom-Sanierung: Eine der spektakulärsten Baustellen des Landes ist gestartet

Karin Seyringer, 29.01.2019 14:05

LINZ. 150 Tonnen Gerüstmaterial, schwindelerregende Höhe: Die dringend notwendige Sanierung des Linzer Mariendoms geht los. Alleine die Einrüstung des 135 Meter-Turms wird bis Mitte April dauern. Auf einer der spektakulärsten Baustellen des Landes sind damit die Arbeiten gestartet.

Foto: Tips/Seyringer
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Am heutigen 29. Jänner wurde mit dem Aufbau des Gerüsts am 135 Meter hohen Domturm gestartet. Mehrere Bauabschnitte sind dafür notwendig. In einem ersten Schritt wird aktuell ein Bauaufzug mit einem Stahlrohrbegleitgerüst bis auf eine Höhe von 75 Meter errichtet. Ab der Höhe von 42 Metern – in etwa die Höhe der Turmuhr - wird das Basisgerüst auf allen acht Seiten des Turmes bis auf eine Höhe von 75 Metern weitergebaut.

130 Meter hohes Gerüst

Erst dort  beginnt dann das eigentliche Turmhelmgerüst. Mittels Autokran wird ein zweiter Bauaufzug auf eine Höhe von 75 Metern gehoben und installiert. Ab dort wird dann über den Steinbalkon auf 130 Meter hochgerüstet. Insgesamt 150 Tonnen an Gerüstmaterial wird dabei verbaut.

„Der eingerüstete Turm wird das Linzer Stadtbild über die nächsten drei Jahre prägen, 3,9 Millionen Euro sind alleine für die Sanierung des Turmhelms veranschlagt“, erzählt Dommeister Clemens Pichler.

Höhe und Wind große Herausforderung

Als Projektleiter für Dombaumeister Wolfgang Schaffer hat Baumeister Alexander Raab (TB Raab GmbH Linz) die Bauaufsicht für die Gerüstung über. „Die größte Herausforderung bei der Turmhelmsanierung ist natürlich die Höhe, in der gearbeitet wird – nicht nur für die Steinmetzarbeiten selbst, sondern auch für den Transport sämtlicher Materialien auf bis zu 130 Meter Höhe. Vor allem die Windbelastung, die auf das Gerüst und auch auf den Turm wirkt, ist enorm. Um diese Windkräfte zu reduzieren, wird immer nur der Bereich, in dem gerade gearbeitet wird, mit einem Schutznetz versehen“, erläutert Raab.

Spezialstahlkonstruktion sichert Turmspitze

Die rund 15 Meter hohe Turmspitze aus Sandstein wird durch das Gerüst mit einer zusätzlichen Windkraft von 7.000 Kilogramm belastet werden. Um dem Stand zu halten, wir die Spitze mit einer Spezialkonstruktion im Innenholraum im Turmhelmteil verankert.

Arbeiten dauern bis 2021

Start der eigentlichen Sanierung ist Mitte bis Ende April, sobald die Einrüstung abgeschlossen ist. Domhüttenmeister Gerhard Fraundorfer und sein Team - mit Unterstützung externer Unternehmen - werden dann das rund 3,5 Kilometer lange Fugennetz zwischen den Sandsteinblöcken sanieren, die Schmuckelemente und Zierteile restaurieren oder neu fertigen, das Turmkreuz sanieren und neu vergolden und den inneren Wartungstreppenturm erneuern.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten wird der Turm auch vom Stadtschmutz gereinigt und damit aufgehellt.

Ab 85 Metern Höhe ist es die erste Sanierung, seit Entstehen des Doms um 1902. Die Turmhelmsanierung soll bis Ende 2021 abgeschlossen sein. Der Zugang zum Dom ist uneingeschränkt möglich, der Platz beim Turmportal in der Baumbachstraße ist allerdings gesperrt.

Weitere Sanierungsarbeiten folgen

In Folge stehen eine Reihe weitere Arbeiten für den Erhalt des oberösterreichischen Wahrzeichens - und der gleichzeitig größten Kirche Österreichs - an, etwa die Restaurierung der Gemäldefenster, die teils noch Beschädigungen vom zweiten Weltkrieg aufweisen. In den nächsten zehn Jahren werden in den Erhalt und die Sanierung des Mariendoms geplante 13,5 Millionen Euro investiert werden müssen. Die Initiative „Pro Mariendom“ sammelt dafür Spenden.


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