Michaela Langer-Weninger: "Die ganze Gesellschaft ist gefordert"
LINZ/INNERSCHWAND. Seit letzter Woche hat die Landwirtschaftskammer OÖ zum ersten Mal eine Frau an ihrer Spitze. Michaela Langer-Weninger hat als neue Präsidentin viel vor.
„Die Landwirtschaft wird Zukunft haben, und es wird Chancen geben“, ist Michaela Langer-Weninger sicher. Selbst weiß die 40-Jährige genau, wovon sie spricht. Die gebürtige Niederösterreicherin bewirtschaftet einen Biobauernhof in Innerschwand am Mondsee und ist seit 2009 Abgeordnete zum OÖ Landtag. „Ich möchte, dass wir als Landwirtschaftskammer Einsatz für Familienbetriebe zeigen, den Schutz des Eigentums bewahren, Rückgrat bieten für die Bauern und garantieren, dass mit den Produkten, die die Höfe verlassen, auch Einkünfte erbracht werden können“, erklärt Langer-Weninger.
Nachhaltigkeit wichtig
„Ich stehe ein für einen nachhaltigeren Umgang mit Grund und Boden, mit Pflanzenschutzmitteln und mit dem Vieh. Wir wollen Problemlöser und Ermöglicher sein, auch für die großen globalen Herausforderungen, die uns beschäftigen. Eine gute Entwicklung, eine faire Kommunikation gemeinsam mit der Gesellschaft sind wichtig für uns.“ Aufgabe der Landwirtschaftskammer sei es, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, damit bäuerliche Betriebe die vielfältigen Marktpotenziale tatsächlich nützen können. Schließlich gäbe es zunehmend untragbare Anforderungen an die Landwirtschaft und Agrarpolitik.
Qualitätsprodukte aus OÖ
„Wir wissen, dass wir einen großen Versorgungsauftrag in der Gesellschaft haben. Es kann aber nicht sein, dass weniger gute Produkte aus dem Ausland, mit weniger guten Produktionsbedingungen, in den Supermärkten neben Billigprodukten stehen und konkurrieren. Wenn man Qualitätsprodukte aus der heimischen bäuerlichen Landwirtschaft mit höchsten Standards, die wir erfüllen, will, dann müssen dafür die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden und über einen fairen Produktpreis abgegolten werden. Und die Konsumenten müssen bereit sein, einen fairen Preis zu bezahlen. Nicht die Bauern entscheiden, wo produziert wird, sondern die Konsumenten“, fordert Langer-Weninger alle auf.
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