ÖBB-Megaprojekt startet am Linzer Hauptbahnhof - Einschränkungen, aber keine Totalsperre
LINZ. Oberösterreichs bisher größtes Bahnprojekt rückt näher: der viergleisige Ausbau der Weststrecke zwischen Linz und Wels. In die finale Umsetzung geht ein Großprojekt am Linzer Hauptbahnhof, das Basis für den Ausbau ist: Das neue Stellwerk wird in Betrieb genommen. Für Zugreisende bedeutet das von 9. bis 18. August Einschränkungen.
Im September startet das bisher größte Bahnprojekt in Oberösterreich – mit dem viergleisigen Ausbau der Westseite des Linzer Hauptbahnhofes, dem sogenannten „Westkopf“. Ab 2026 soll der Bahnverkehr zwischen Linz und Wels auf vier Gleisen geführt werden – eine Hochleistungsstrecke, die aufgrund des steigenden Personen- und Güterverkehrs auf der Schiene dringend nötig ist.
Stellwerk wird in Betrieb genommen
Dafür muss zuvor das von der ÖBB-Infrastruktur AG am Hauptbahnhof Linz errichtete neue Stellwerk ins Netz aufgenommen werden. Eine umfangreiche Aufgabe, die von 9. bis 18. August zu Einschränkungen im Zugverkehr rund um Linz führt.
Keine komplette Sperre
Um eine komplette Sperre des Hauptbahnhofs zu vermeiden und die Auswirkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, erfolgt die Einbindung ins Netz in 16 Teilphasen. Dabei wird immer ein Teil des Bahnhofes für Zugfahrten gesperrt. Insgesamt werden 232 Weichen, 127 Signale für Zugfahrten, 257 Signale für Verschubfahrten, 434 Gleisfreimeldeabschnitte und 294 sonstige Signale umgebaut und in die Betriebsführungszentrale eingebunden. 150 Personen sind in diese komplexen Arbeitsschritte eingebunden.
Seit 2017 wurde an der Errichtung des neuen elektronischen Stellwerks gearbeitet. Mit modernster digitaler Technik wird es damit möglich, den wachsenden Zugverkehr auf der Weststrecke im Großraum Linz weiterhin reibungslos und sicher abwickeln zu können. Die neue Anlage dient zugleich als Basis für den Ausbau der viergleisigen Weststrecke Richtung Salzburg.
251 Millionen für Westkopf
Alleine in den Ausbau der Westseite des Linzer Hauptbahnhofes werden 250,6 Millionen Euro investiert. Zwischen Wien und Linz/Kleinmünchen ist die Weststrecke viergleisig bereits fertig, in den Abschnitt von Linz nach Wels investieren die ÖBB bis 2026 1,3 Milliarden Euro.
Weitere Kapazitäten nötig
Wie wichtig der viergleisige Ausbau für Oberösterreich ist, zeigt laut ÖBB die Statistik: Bis zu 400 Züge werden täglich zwischen Linz und Wels durchgeschleust – Tendenz steigend. 32 Prozent der Züge fahren heute auf der Weststrecke, obwohl diese nur rund zehn Prozent der Betriebslänge des österreichischen Schienennetzes ausmacht. Nachdem der Zugverkehr von Wien bis Linz Kleinmünchen auf vier Gleisen, danach aber auf zwei Gleisen geführt wird, stoßen die Gleiskapazitäten an ihre Grenzen.
Einschränkungen
In der Zeit zwischen 9. und 18. August muss teilweise auf Schienenersatzverkehr umgestellt werden. Die Linzer Lokalbahn (Lilo) wird zwischen 15. und 18. August ganz auf Schienenersatzverkehr umgestellt. Die Summerauerbahn zwischen Hauptbahnhof und Linz Franckstraße wird von 9. bis 18. August auf Schienenersatzverkehr umgestellt, die Pyhrnbahn zwischen Hauptbahnhof und Linz Wegscheid (S-Bahnen) und zwischen Linz Hauptbahnhof und Traun (für REX und IC) wird von 15. bis 18. August umgestellt. Zudem gibt es Einschränkungen auf der Weststrecke Wien-Linz beziehungsweise Wien-Salzburg. Einzelne Fernverkehrszüge, die auf der Weststrecke zwischen Wien und Linz Hauptbahnhof verkehren, beginnen/enden in St. Valentin. Zwischen St. Valentin und Linz Hauptbahnhof ist die Weiterfahrt mit Zügen auf der Weststrecke möglich.
Reisende werden an den Bahnhöfen und im Zug sowie mittels Sonderfahrplänen von den einzelnen Änderungen informiert. Anschlüsse am Hauptbahnhof Linz können laut ÖBB nicht gewährleistet werden.
Mehr Infos unter oebb.at
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