Linzer Tourismusdirektor: „Es wird weiter offene Grenzen brauchen“
LINZ. Die Corona-Pandemie hat quasi über Nacht auch den Linzer Tourismus lahmgelegt. Tips sprach mit dem Linzer Tourismusdirektor Georg Steiner, wie ein künftiger Neustart für die Branche aussehen kann.
Rund 60 Prozent des Linzer Tourismus macht der Geschäftstourismus aus, etwa durch Kongresse. „Wir hatten im Rahmen der Finanzkrise hier schon einmal einen Einbruch, die Zahlen haben sich danach aber schnell erholt“, berichtet Georg Steiner, bedenkt aber: „Wenn derzeit alles über Videokonferenzen und das Internet läuft, sich das in großem Maße geschäftlich etabliert, müssen wir es künftig schaffen, wieder auf die Wertigkeit der persönlichen Begegnung hinzuweisen. Wie können wir die Wirtschaft motivieren, weiter Geschäftsreisende in Linz zu haben, auch in Zukunft auf den Von-Mensch-zu-Mensch-Faktor zu setzen? Das wid ein großer Knackpunkt.“
„Radfahren gut geeignet“
Steiner sieht mit dem Donauradweg auch eine Möglichkeit, eine beliebte Tourismus-Schiene wieder langsam hochzufahren: „Das Radfahren wäre ja derzeit sicherheitstechnisch gut geeignet, es fehlt nur entlang der Strecke an Unterkünften oder Verköstigung. Die genauen Möglichkeiten ergeben sich in den nächsten Wochen.“ Natürlich rechnet er damit, dass viele Oberösterreicher und Linzer ihren Sommerurlaub daheim verbringen, aber er betont: „Es wird auch weiter offene Grenzen brauchen“.
Die Mitglieder des Linzer Tourismusverbandes kommen aus Hotellerie, Gastronomie und dem Handel: „Kampagnen, um den Markt wieder flott zu machen, müssen weit über den Gedanken gehen, einfach eine Nacht länger in Linz zu bleiben“, so Steiner, den die „Riesen-Online-Maschinerie“ gedanklich beschäftigt, die gerade entsteht. „Während zwei, drei große Konzerne von den Entwicklungen profitieren, kannibalisieren sich die anderen selbst. Das darf es nicht sein.“
Linz Tourismus in Kurzarbeit
Die 25 Mitarbeiter des Linz Tourismus sind seit April in Kurzarbeit. Gleichzeitig wird versucht, den Handel, die Betriebe, Hotellerie und Kultureinrichtungen mit Kommunikationsmaßnahmen zu unterstützen. Neben der Plattform www.linztourismus.at/gemeinsam wird am „Visit Linz“-Blog täglich Lesestoff geboten - mit Linzern und wie sie mit ihrer aktuellen Situation umgehen.
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